Selbstmedikation bei Husten |
Carolin Lang |
21.01.2022 09:45 Uhr |
Ist kein Taschentuch zur Hand, sollte beim Husten die Armbeuge vor Mund und Nase gehalten werden. / Foto: Adobe Stock/kleberpicui
Husten ist ein Reinigungsmechanismus der Lunge und soll als Schutzreflex die Luftwege von Fremdkörpern oder Schleim befreien. Sowohl entzündliche, chemische oder physikalische Reizungen der Atemwegsschleimhaut als auch mechanische Veränderungen können ihn verursachen. Je nach Dauer unterscheiden aktuelle Leitlinien
Die häufigste Ursache für akuten Husten bei Erwachsenen ist eine Atemwegsinfektion mit Erkältungsviren. Diese können eine vorübergehende Entzündung der unteren Atemwege, also eine akute Bronchitis, verursachen. Eine Unterscheidung zwischen grippalem Infekt und akuter Bronchitis ist schwer möglich. Ein Erkältungshusten hält bei Erwachsenen durchschnittlich zwei Wochen an, kann aber auch länger dauern. So kann eine infektbedingte vorübergehende bronchiale Hyperreagibilität auch einen subakuten Husten bedingen. Der viral bedingte Erkältungshusten ist Domäne der Selbstmedikation.
Ein Erkältungshusten ist anfangs meist trocken und im weiteren Verlauf zunehmend produktiv. Die Frage »Ist der Husten trocken oder verschleimt?« galt lange als Klassiker im Beratungsgespräch. Heute bewerten Experten diese Unterscheidung aus therapeutischer Sicht als nicht bedeutsam. Die Produktivität sei von Patientenseite nur schwer einzuschätzen und die Grenzen zwischen beiden Kategorien fließend, so die Begründung. »Für die Einschätzung der Symptome ist die Hustendauer viel entscheidender«, sagte Professor Dr. Christoph Heintze, einer der Autoren der aktuellen S3-Leitlinie »Akuter und chronischer Husten«, gegenüber der PZ.