Selbstmedikation bei Hämorrhoidalleiden |
Carolin Lang |
01.03.2021 07:00 Uhr |
In den westlichen Industrienationen gelten Hämorrhoidalleiden als Volkskrankheit. / Foto: Getty Images/AtlasStudio
Der Begriff Hämorrhoiden bezeichnet ein arteriovenöses Gefäßpolster, das ringförmig vor dem Schließmuskel des Afters liegt. Dort dient es der Feinabdichtung des Darms nach außen und verhindert einen unbeabsichtigten Abgang von Gasen und Stuhl: Soll keine Darmentleerung erfolgen, füllt sich das Schwellkörpersystem mit Blut, vor einer Defäkation entleert es sich.
Sind die Hämorrhoiden krankhaft vergrößert, können sie Beschwerden auslösen. Dann spricht man von Hämorrhoidalleiden. Mögliche Symptome sind Juckreiz, Nässen und Brennen am After, Schmerzen beim Stuhlgang, Vorwölbung des Gefäßkissens (Prolaps) in den Analkanal oder vor den Schließmuskel sowie Schwellungen. Auch schmerzlose Blutungen sind häufig. Diese können auftreten, wenn fester Stuhl die dünnen Gefäßwände der Hämorrhoiden beschädigt. Sichtbar für den Betroffenen werden sie meist als (hell)rote Blutspuren auf dem Toilettenpapier oder dem Stuhl. In den westlichen Industrienationen gelten Hämorrhoidalleiden als Volkskrankheit mit hoher Dunkelziffer. Geplagt sind schätzungsweise mehr als die Hälfte aller über 30-Jährigen. Verstopfung, ballaststoffarme Ernährung, Schwangerschaft oder tägliches langes Sitzen können das Krankheitsbild auslösen beziehungsweise begünstigen.