Selbstmedikation bei Hämorrhoidalleiden |
Carolin Lang |
01.03.2021 07:00 Uhr |
Ein sehr harter Stuhl kann Schmerzen und Blutungen verursachen. Daher ist es bei Hämorrhoidalleiden ratsam, für eine weiche Stuhlkonsistenz zu sorgen. Die Einnahme von Quellstoffen wie Flohsamen (-schalen) oder auch osmotisch wirksame Laxanzien wie Macrogol kann dies begünstigen. Einige wissenschaftliche Studien ergaben positive Wirkungen von Flavonoiden wie Rutin, Citrusbioflavonoiden und Diosmin. Wegen ihrer gefäß- und ödemprotektiven Wirkung werden die als Venenmittel konzipierten Stoffe auch peroral bei Hämorrhoidalleiden eingesetzt.
Hämorrhoidalleiden treten während der Schwangerschaft recht häufig auf. Mögliche Gründe sind die hormonelle Umstellung und der zusätzliche Druck auf den Hämorrhoidalplexus. Ratsam sind dann eine ballaststoffreiche Ernährung, erhöhte Flüssigkeitszufuhr und Sitzbäder. Laut Embryotox können Lidocain-haltige Salben eingesetzt werden; auch die Anwendung Gerbstoff- oder Zinkoxid-haltiger Topika ist prinzipiell möglich. Allerdings sollten Schwangere vorab immer einen Arzt konsultieren, denn häufig stecken auch Analfissuren, Analthrombosen oder Marisken, also weiche bis derbe Knoten oder Hautlappen am äußeren Analrand, hinter den Beschwerden. Diese verschwinden oftmals ohne Behandlung innerhalb von bis zu 24 Wochen nach der Entbindung wieder.
Damit Pharmaziepraktikanten das Thema Hämorrhoidalleiden angepasst auf die Produkte ihrer PJ-Apotheke noch einmal aufarbeiten können, steht im Serviceteil der PZ-Ausgabe Nummer 8 ein interaktives Arbeitsblatt zur Verfügung. Es kann auch als Anlass genutzt werden, das Thema mit den Kollegen in der Apotheke noch einmal durchzusprechen. Gerne können Sie auch das PDF zum Download nutzen. Bisherige Themen der Serie waren: Schlafstörungen, Sodbrennen und Lippenherpes.