Ausgabe 20/1997 |
12.05.1997 00:00 Uhr |
Editorial
Titel
Makrolide
und Tetracycline: bakteriostatisch wirksame Antibiotika
Makrolide und Tetracycline
gehören neben Betalactamantiobiotika zu den am
häufigsten verordneten Antibiotika in der Praxis.
Aufgrund ihres ähnlichen Wirkungsspektrums und ihrer
Wirksamkeit gegen atypische Erreger stellen beide
Substanzgruppen bei vielen Indikationen eine gegenseitige
Alternative dar. Die lokale Resistenzsituation, das Alter
und die Compliance des Patienten, das Nebenwirkungsprofil
und die Therapiekosten sind häufig die ausschlaggebenden
Argumente für die Auswahl eines bestimmten Präparates.
Politik
Vom Budget zur Richtgröße
Der Weg vom Arzneimittelbudget
zu den Richtgrößen, wie er im 2.Neuordnungsgesetz
vorgeschrieben wird, ist steinig und ob das Ziel
überhaupt erreicht wird, bleibt zweifelhaft. Das ist
zumindest das Fazit, das nach einer Forum-Diskussion am
12. Mai in Bonn gezogen werden muß.
Kodex
Medizinprodukte zu Preisnachlässen
"Ein zahnloser
Tiger". So kommentieren Experten den "Kodex
Medizinprodukte" der Krankenkassen-Spitzenverbände
und des Bundesfachverbandes Medizinprodukteindustrie
(BVMed), der jetzt in Bonn vorgestellt wurde. Denn anders
als ursprünglich geplant, gehören bisher weder die
Kassenärztliche Bundesvereinigung noch die
Bundesärztekammer oder die Deutsche
Krankenhausgesellschaft zu den Unterzeichnern der
freiwilligen Verhaltensregelung. Deshalb bescheinigen
Fachleute dem Kodex nur wenig praktische Relevanz.
DGVP setzt sich für
umstrittene Arzneimittel ein
Die Deutsche Gesellschaft
für Versicherte und Patienten (DGVP) hat Krankenkassen
und Kassenärztliche Vereinigungen in Rheinland-Pfalz
kritisiert. In sogenannten
"Patienteninformationen" werde der Eindruck
erweckt, im Arzneiverordnungsreport der Ortskrankenkassen
als "umstritten" bezeichnete Präparate
könnten nur noch in Ausnahmefällen zu Lasten der
gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben werden.
Außerdem
in der Druckausgabe:
50 Jahre Pharmazie: Rückblick und Ausblick - Zur
Diskussion gestellt
Pharmazie
Cefepim,
ein neues Breitspektrum-Cephalosporin
Die
parenteral angewendeten Cephalosporine werden in der
Regel nach "Generationen" eingeteilt, wobei das
Wirkspektrum des Betalactam-Antibiotikums als
Ordnungsprinzip gilt. Bis auf wenige Ausnahmen, wie
beispielsweise Ceftazidim (Fortum®) oder Cefsulodin
(Pseucocel®), sind auch die jüngeren Cephalosporine der
3. Generation unwirksam oder nur schwach wirksam gegen
Pseudomonas ruginosa. Mit Cefepim (Maxipime®) wurde
1995 ein neues parenterales, pseudomonaswirksames
Breitspektrum-Cephalosporin in den Markt eingeführt
Budesonid jetzt auch bei M.Crohn und C.ulcerosa
Ab 15. Mai steht das
bereits seit Jahren aus der inhalativen Asthmatherapie
bekannte Glucocorticoid Budesonid für ein neues
Indikationsgebiet zur Verfügung. Vor vier Wochen erhielt
das als überwiegend lokal wirksam ausgelobte Steroid die
Zulassung für die Behandlung von Colitis ulcerosa und
Morbus Crohn. Als Kapsel zur oralen und Klysma zur
rektalen Anwendung wird es unter dem Handelsnamen
Entocort in den deutschen Arzneimittelmarkt eingeführt.
Systemische
Enzyme gegen alles und für jeden?
Fauler Zauber,
Wundermittel oder wissenschaftlich begründbares
Therapieprinzip? Was ist dran am viel diskutierten, zum
Teil heftig umstrittenen Einsatz systemisch wirkender
Enzyme ? Von den einen gelobt als "fast
nebenwirkungsfreie" Therapiealternative bei einem
Krankheitsspektrum, das von Autoimmunerkrankungen und
Entzündungen bis hin zu Tumoren reicht; von den anderen
abgetan als unnötige Geldausgabe für den gutgläubigen
Patienten. Wer hat recht, Gegner oder Befürworter oder
vielleicht beide ein bißchen?
Außerdem in der Druckausgabe:
Diphterie: Eine Auffrischung reicht
Campher - Serie Mikro-DC
Terfenadin in England bald wieder auf Rezept
Rheumatherapie heißt Entzündungen einschränken
Zur Qualität von Bluttest in Apotheken
Blut ist ein besonderer Saft - Kommentar
Hepatitis A: Gefahr durch rohen Fisch
Medizin
Kein
Mensch braucht eine Sonnenbank
Noch immer gilt sonnengebräunte Haut als schön. Wer
braun ist, ist auch jung-dynamisch, sportlich-aktiv, so
das weit verbreitete Klischee. Inzwischen hat die Werbung
zwar auch das blassere Schönheitsideal wiederentdeckt,
doch eingeschworene Sonnenfans lassen sich nicht von
ihrer Leidenschaft abbringen. Zum Urlaub geht es in die
Sonne, und vorher läßt man sich auf der Sonnenbank
schmoren, zum Vorbräunen. Aber der Sonnenschutz, den
diese Bräune bietet, ist nicht so hoch, wie oft
propagiert.
BPH:
Pathogenese und Arzneistoffe
In den letzten Jahren
ist Bewegung in die Therapie der benignen
Prostatahyperplasie (BPH) gekommen: Ein
5alpha-Reduktasehemmer und mehrere
alpha-Rezeptorenblocker erweitern das Therapiespektrum
zwischen Phytotherapie und Operation. Doch trotz
intensiver Forschung ist die Pathogenese noch nicht
völlig verstanden.
Außerdem
in der Druckausgabe:
Umweltchemikalien und Hormonhaushalt - Ökonotiz
Wirtschaft
und Handel
Electronic
cash multifunktional in Apotheken - DAV-Wirtschaftsforum
Baden-Baden
Das Zuwarten war vielleicht doch richtig - denn jetzt
wird bargeldloses Bezahlen in Apotheken sozusagen im
Viererpack möglich. In das dazu notwendige Terminal
können die EC-Karte und ihre neue Geldkarte ebenso
eingelesen werden wie die anderen Kreditkarten im POZ-
und dem ELV-Verfahren. Online können Apotheker auch den
Bankgeschäften nachgehen.
Bayer-Rekordjahr dank Pharma
Die Bayer AG hat 1996 das
Rekordergebnis des Vorjahres nochmals übertroffen und
erhöhte die Dividende um 20 Pfennig auf 1,70 DM je
Fünf-DM-Aktie. Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred
Schneider vor der Hauptversammlung am 30. April
ausführte, war "1996 für Bayer ein
Wachstumsjahr". Daran will der Vorstand auch 1997
anknüpfen, einen Konzernumsatz von über 50 Milliarden
DM erwirtschaften und das Ergebnis zumindest auf
Vorjahresniveau halten.
Außerdem
in der Druckausgabe:
Mittelständler beklagt Bürokratie des BfArM
Übergangsregelung mit Pferdefuß - Steuertip
Gewöhnung - Pharmabörse
Meldungen
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