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Banal bis lebensbedrohlich

Elektrolyte aus dem Gleichgewicht

Im Gleichgewicht steuern Elektrolyte wichtige Funktionen des Körpers. Sie regulieren unter anderem Muskel- und Herztätigkeit und kontrollieren den Flüssigkeitshaushalt sowie Säure-Basen-Reaktionen. Mangelerscheinungen können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
Katja Renner
24.07.2022  08:00 Uhr

Ohne die richtige Balance der Elektrolyte können Menschen nicht überleben. Lebensnotwendig sind die Kationen Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium sowie die Anionen Hydrogencarbonat, Chlorid und Phosphat. Es sind positiv oder negativ geladene, ein- oder mehrwertige Ionen, die in wässriger Lösung elektrischen Strom leiten. Aufgenommen werden Elektrolyte über die Nahrung und Flüssigkeit. Ausgeschieden werden sie über Urin, Schweiß und teilweise Stuhl. Ihre Konzentrationen in verschiedenen Bereichen des Körpers sowie außerhalb und innerhalb der Körperzellen sind fein justiert, um elektrische Impulse weiterzuleiten.

Einige Elektrolyte wie Kalium- und Phosphationen kommen hauptsächlich im Zellinneren, andere im Extrazellulärraum vor, vor allem Natrium-, Chlorid- und Hydrogencarbonationen. So dominieren im Blutplasma besonders die Natriumionen mit einer Konzentration von 135 bis 145 mmol/l, mit weitem Abstand gefolgt von Kaliumionen mit 3,8 bis 5,2 mmol/l (Tabelle 1). In der intrazellulären Flüssigkeit machen die Kaliumionen den größten Anteil aus. Die Ionenkonzentrationen werden vor allem durch die Hormone antidiuretisches Hormon (ADH), Aldosteron und Parathormon gesteuert.

Ion Normwerte im Blutserum (mmol/l) Besonders enthalten in folgenden Lebensmitteln Empfohlene Zufuhr pro Tag für Erwachsene und Jugendliche (mg)
Natrium 135 bis 145 Wurst, Käse, Würzsalze, Brot 1500
Kalium 3,8 bis 5,2 Bananen, Aprikosen, Trockenobst, Kartoffeln, Spinat, Champignons 4000
Magnesium Männer: 0,77 bis 1,03
Frauen: 0,73 bis 1,06
Vollkornprodukte, Milchprodukte, Leber, Geflügel, Fisch, Kartoffeln, Sojabohnen, Beerenobst, Orangen, Bananen, Mineralwässer 300 bis 400
Calcium 2,02 bis 2,6 Milchprodukte (besonders in Hartkäse), Mineralwässer, grüne Gemüsesorten (Spinat, Brokkoli) 1000 bis 1200
Tabelle 1: Normwerte der wichtigsten Elektrolyte; nach (2)

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