Elektrolyte aus dem Gleichgewicht |
Alte Patienten mit Polymedikation sind besonders gefährdet, Elektrolytstörungen zu entwickeln. Viele nehmen Diuretika, Sartane oder ACE-Hemmer gegen kardiovaskuläre Erkrankungen ein, die wiederum die Elektrolyte beeinflussen. Mit dem Alter schwindet zudem das Durstgefühl, sodass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht sichergestellt ist. Patienten mit Demenz vergessen möglicherweise einfach zu trinken.
Wie erkennen Apotheker gefährdete Patienten? Kriterien sind die Dauereinnahme bestimmter Arzneimittelgruppen (Tabelle 2), chronische kardiovaskuläre und renale Erkrankungen, erhöhtes Lebensalter und Multimorbidität plus akute gastrointestinale Infekte. Bei diesen Menschen sollten Apotheker regelmäßig einen Interaktionscheck machen oder über die neue Pharmazeutische Dienstleistung der erweiterten Medikationsberatung arzneimittelbezogene Probleme identifizieren. Auch sollten sie hellhörig werden, wenn alte Menschen über Schwindel und eingeschränkte Kognition klagen oder Angehörige berichten, dass Mutter oder Vater plötzlich apathisch und verwirrt ist. Dehydration und Elektrolytstörungen können die Ursache dafür sein.
Katja Renner arbeitet seit 2000 als Dozentin für verschiedene Apothekerkammern und die ABDA. Ihr Schwerpunkt ist die praxisnahe Fortbildung zu Themen wie Depression, Kinder- oder Atemwegserkrankungen sowie zu Arzneimitteln in der Schwangerschaft. Renner ist Mitglied des Fort- und Weiterbildungsausschusses der Apothekerkammer Nordrhein und gehört zum Projektteam von ATHINA.