Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Banal bis lebensbedrohlich

Elektrolyte aus dem Gleichgewicht

Im Gleichgewicht steuern Elektrolyte wichtige Funktionen des Körpers. Sie regulieren unter anderem Muskel- und Herztätigkeit und kontrollieren den Flüssigkeitshaushalt sowie Säure-Basen-Reaktionen. Mangelerscheinungen können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
AutorKontaktKatja Renner
Datum 24.07.2022  08:00 Uhr

Magnesium bei Krämpfen?

Magnesium kontrolliert zahlreiche biochemische Vorgänge und ist wichtiger Bestandteil von Knochen- und Muskelgewebe. Es wird im Energiestoffwechsel für die Aktivierung zahlreicher Enzyme benötigt. So beeinflusst Magnesium zelluläre Ionenkanäle und den Transport von Calcium, Kalium und Natrium. Bei der Reizübertragung von Nerven auf die Muskeln und für die Muskelkontraktion ist es ebenfalls wichtig. Die empfohlene Tageszufuhr für Erwachsene liegt zwischen 300 (bei Frauen) und 350 mg (bei Männern).

Eine schwere Mangelsituation resultiert klinisch in einem ähnlichen Bild wie die Hypocalciämie mit tetanischen Muskelkrämpfen, Tachykardie und Herzrhythmusstörungen. Ursachen für eine Hypomagnesiämie sind geringe Zufuhr, hohe Verluste durch Ausscheidung von Magnesium bei starker sportlicher Anstrengung sowie Wechselwirkungen von Diuretika und Protonenpumpenhemmern. Arzneistoffe, die aufgrund einer Schädigung der Tubulusmembran zu erhöhter renaler Magnesiumausscheidung führen, sind Aminoglykoside, Ciclosporin, Amphotericin B und Cisplatin.

Ob Muskelkrämpfe tatsächlich aus einem Magnesiummangel resultieren, wird kontrovers diskutiert. Die Studienlage zur Prophylaxe von Muskelkrämpfen durch Magnesiumgabe ist inkonsistent. Professor Dr. Ingo Froboese von der Deutschen Sporthochschule wird in einem Beitrag des Deutschen Ärzteblatts zitiert, dass muskuläre Krampfereignisse meist nicht durch einen Verlust von Mineralien, sondern durch eine neuromuskuläre Ermüdung oder Fehlsteuerung verursacht werden.

Da ein Magnesiummangel nur schwer in der Apotheke zu identifizieren ist, stellt sich die Frage, ob entsprechende Präparate dennoch angeraten werden können. Manche Menschen profitieren subjektiv von der Magnesiumeinnahme und fragen in der Apotheke nach einem guten Präparat. Das Apothekenteam kann dann Brausetabletten, Direktgranulate oder Pulver empfehlen. Welche Magnesiumverbindung bei einer bestehenden Indikation für eine Supplementierung zu bevorzugen ist, steht in der Diskussion. Organische Verbindungen wie Magnesiumcitrat sollen eine leicht bessere Bioverfügbarkeit aufweisen. Die S1-Leitlinie zu Muskelkrämpfen von 2017 (zurzeit in Überarbeitung) empfiehlt Magnesium als (Hydrogen-)Aspartat, Orotat oder Oxid ein- bis dreimal täglich 5 mmol peroral sowie einen Auslassversuch (erneute Zunahme der Muskelkrämpfe?) beispielsweise nach einer dreimonatigen Behandlungsphase.

Ein Überschuss an Magnesium ist sehr selten und kann durch eine übermäßige Zufuhr von Magnesiumpräparaten, zum Beispiel zum Abführen, oder durch eine Niereninsuffizienz ausgelöst werden. Muskelschwäche, Obstipation und eine Hemmung zentralnervöser Funktionen bis hin zu Atemlähmung und Herzstillstand sind möglich. Auch hier erfolgt die Therapie mit Schleifendiuretika.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa