Linzagolix|Yselty®|50|2024 |
Theramex Ireland
GnRH-Antagonisten |
100 mg Filmtabletten
200 mg Filmtabletten
Yselty ist zugelassen für erwachsene Frauen zur Behandlung von mäßigen bis schweren Symptomen von Uterusmyomen. Eine Schwangerschaft muss vorher ausgeschlossen werden. Die Frauen können Yselty mit und ohne hormonelle Zusatztherapie einnehmen.
Yselty ist außerdem zugelassen zur symptomatischen Behandlung der Endometriose bei Frauen, deren Endometriose zuvor medizinisch oder chirurgisch behandelt wurde.
Linzagolix ist ein selektiver, nicht peptidischer Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Rezeptorantagonist, der an GnRH-Rezeptoren in der Hypophyse bindet und die endogene GnRH-Signalübertragung hemmt. Durch den Eingriff in die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse kommt es zur dosisabhängigen Suppression des luteinisierenden und des follikelstimulierenden Hormons (LH, FSH), was die Konzentration von Estradiol und Progesteron im Blut reduziert.
Es gibt mehrere Möglichkeiten für die orale Therapie von Uterusmyomen mit Linzagolix (einmal täglich, mit oder ohne Nahrung):
Für die ersten beiden Schemata ist die Behandlungsdauer nicht begrenzt. Die Patientin kann Yselty ohne Unterbrechung einnehmen. Sie sollte damit vorzugsweise in der ersten Woche des Menstruationszyklus beginnen. Nach einjähriger Behandlung wird für alle Frauen eine Überprüfung der Knochenmineraldichte empfohlen, die dann kontinuierlich überwacht werden muss.
Mit 200 mg Linzagolix einmal täglich wird die körpereigene Estradiol-Produktion nahezu vollständig unterdrückt (E2-Serumspiegel < 20 pg/ml). Daher ist bei längerfristiger Anwendung eine hormonelle Zusatztherapie notwendig. Die halbe Dosis führt zu einer partiellen Suppression (E2-Spiegel 20 und 60 pg/ml) und erfordert nicht unbedingt eine hormonelle Zusatztherapie.
Die empfohlene Dosis zur Behandlung einer Endometriose beträgt 200 mg Linzagolix mit gleichzeitiger Add-back-Therapie.
Bei schwerer Leberfunktionsstörung sowie mittelschwerer und schwerer Nierenfunktionsstörung ist Linzagolix zu vermeiden.
Linzagolix interagiert mit CYP2C8-sensitiven Substraten. Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneistoffen, die hauptsächlich über CYP2C8 abgebaut werden und eine geringe therapeutische Breite haben, sollte vermieden werden. Dazu gehören unter anderem Paclitaxel, Sorafenib und Repaglinid.
Neben Hitzewallungen waren in Studien zu Linzagolix Kopfschmerzen die häufigsten Nebenwirkungen (1,4 bis 6,2 Prozent). Sie wurden bei höheren Dosen häufiger und bei gleichzeitiger Anwendung einer ABT seltener berichtet. Häufig waren auch Gemütsstörungen wie Stimmungsschwankungen, Affektlabilität, Angst und depressive Stimmung, erhöhte Leberenzymwerte, Knochenschmerzen und verminderte Knochenmineraldichte (ausgeprägter bei der 200-mg-Dosis und bei Linzagolix-Monotherapie) sowie vaginale Blutungen,
Yselty ist in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Nicht angewendet werden darf es außerdem bei bekannter Osteoporose und bei Genitalblutungen unklarer Ätiologie.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In den beiden Phase-III-Studien PRIMROSE wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Linzagolix in fünf Therapieschemata über 52 Wochen geprüft. Rund 1000 Frauen mit einem Myom größer als 2 cm und einem menstruellen Blutverlust von 80 ml und mehr pro Zyklus enthielten entweder Placebo, 100 mg oder 200 mg Wirkstoff allein oder in Kombination mit einer ABT.
Primärer Endpunkt war die Rate an Frauen mit einem menstruellen Blutverlust unter 80 ml und einer Reduktion des Blutverlusts um mindestens die Hälfte vom Ausgangswert. Die Studien dauerten 52 Wochen mit einem Follow-up bis Woche 76.
Der primäre Endpunkt wurde in allen Verumgruppen erreicht. Die Reduktion der schweren Blutungen hielt bis zur Woche 52 an. Eine ABT erhöhte im Vergleich zur Linzagolix-Monotherapie die Responderquoten. Die gepoolten Daten zeigten eine Responderrate zwischen 56,4 Prozent (100 mg Linzagolix-Monotherapie) und 94 Prozent (200 mg plus ABT) im Vergleich zu 29,4 bis 35 Prozent unter Placebo. Als häufigste Nebenwirkung bis Woche 24 traten Hitzewallungen bei 32 bis 35 Prozent der Frauen in der 200-mg-Gruppe (ohne ABT) auf. In allen anderen Studiengruppen lag die Rate bei 3 bis 14 Prozent.
Linzagolix reduzierte zudem das Uterus- und Myomvolumen. Unter 200 mg (ohne ABT) hatte es sich bereits nach zwölf Wochen nahezu halbiert. Mit ABT nahmen Uterus- und Myomvolumen nicht so deutlich ab.
Myome sind gutartige hormonsensitive Tumoren der glatten Muskulatur des Uterus. Ihre Ätiologie ist nicht abschließend geklärt, aber Estrogen und Progesteron spielen eine zentrale Rolle. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter bis zur Menopause mit einem Peak in der Perimenopause zu.
Myome können je nach Lokalisation und Größe unterschiedliche Beschwerden verursachen und ein relevantes Problem bei der Familienplanung darstellen. Rund die Hälfte der Frauen leidet an Beschwerden, sehr oft an Blutungsstörungen wie zu starke und/oder zu lange Menstruationsblutung oder an Zwischenblutungen, Dysmenorrhoe und Unterbauchbeschwerden. Anämie und Fertilitätsstörungen können die Frauen weiter belasten.
Bei der Lagerung von Yselty sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.
Yselty ist verschreibungspflichtig.
Linzagolix
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Yselty ist in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Vor Behandlungsbeginn müssen hormonelle Kontrazeptiva abgesetzt werden. Andererseits wurde für Linzagolix (mit oder ohne ABT) keine kontrazeptive Wirkung nachgewiesen. Daher müssen Frauen im gebärfähigen Alter bei Bedarf eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode anwenden.
Schrittinnovation
Letzte Aktualisierung: 17.01.2025