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ARZNEISTOFFE

Vasopressin|Empressin®|50|2015

STOFFGRUPPE
50 Hypophysen-, Hypothalamushormone, andere regulatorische Peptide und ihre Hemmstoffe und Analoga
WIRKSTOFF
Vasopressin
FERTIGARZNEIMITTEL
Empressin®
HERSTELLER

Amomed Pharma

MARKTEINFÜHRUNG (D)
06/2015
DARREICHUNGSFORM

40 I.E./2 ml Injektionslösung

ATC-CODE
H01BA01
ORPHAN DRUG
Nein

Indikationen

Empressin ist zur Behandlung der Catecholamin-refraktären Hypotonie im Rahmen septischer Schockzustände bei erwachsenen Patienten zugelassen. Ärzte sollten das neue Präparat nur als Zusatz zu einer konventionellen Vasopressor-Therapie mit Catechol­aminen verwenden. 

Wirkmechanismus

Weitere Bezeichnungen für den gefäßverengenden und antidiuretisch wirkenden Arzneistoff Vasopressin sind Arginin-Vasopressin, Adiuretin, Argipressin oder antidiuretisches Hormon (ADH). Während zum Beispiel die Antidiurese durch V2-Rezeptoren vermittelt wird, kommt die vasokonstriktorische und damit blutdrucksteigernde Wirkung von Vasopressin nach Stimulierung von V1a-Rezeptoren zustande.

Anwendungsweise und -hinweise

Einschleichend wird eine kontinuierliche Infusion von 0,01 I. E. Vasopressin pro Minute über eine Perfusormotorspritze empfohlen. Die Dosis kann dann, abhängig vom klinischen Ansprechen, alle 15 bis 20 Minuten bis zu einer Dosierung von 0,03 I. E. pro Minute gesteigert werden. Dosen über 0,03 I. E. Empressin pro Minute sollten nur als Notfalltherapie eingesetzt werden, da sie Darm- und Hautnekrosen verursachen können.

Wichtige Wechselwirkungen

Unter anderem können Carbam­azepin, Clofibrat, Harnstoff, Fludrocortison und trizyklische Antidepressiva die antidiuretische Wirkung von Vasopressin verstärken, unter anderem Noradrenalin, Lithium oder Heparin reduzieren sie. 

Nebenwirkungen

Zu den beobachteten Nebenwirkungen von Vasopressin zählen unter anderem Herz­erkrankungen wie Arrhythmien und Angina pectoris, Schwindel, Konstriktion der Bronchien, abdominale Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Flatulenz, Schweißausbrüche und Urtikaria. Zudem kann Vasopressin eine Wasserintoxikation hervorrufen. Frühe An­zeichen davon sind zum Beispiel Benommenheit, Apathie und Kopfschmerzen.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

Nur vorsichtig sollte Vasopressin zum Beispiel bei Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen, Migräne, Epilepsie und Asthma zum Einsatz kommen.

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.

Besonderheiten

Empressin ist im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 2 und 8 °C aufzu­bewahren.

Empressin ist verschreibungspflichtig.

Formeln

Vasopressin

Vasopressin

Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).

Vasopressin.wrl

Weitere Hinweise

In der Schwangerschaft sollte Empressin nur verwendet werden, wenn eine klare Indikation vorliegt. In der Stillzeit ist bei der Verabreichung von Empressin Vorsicht geboten.

Packshot

Vorläufige Bewertung

Analogpräparat

Letzte Aktualisierung: 31.03.2021