Lanreotid|Somatuline®Autogel|50|2005 |
Ipsen Pharma
60 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
90 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
120 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
Somatuline Autogel ist zugelassen
Lanreotid ist wie Octreotid ein Octapeptid-Analogon des Somatostatins, das die Ausschüttung von Somatotropin inhibiert. Es bindet mit hoher Affinität an Somatostatin-Rezeptoren, vor allem vom Typ 2, 3 und 5 und blockiert damit die Ausschüttung von GH. Darüber hinaus werden viele andere Funktionen gehemmt, zum Beispiel die Sekretion von Insulin und Glucagon, die Gallenblasenmotilität und die Sekretion von Wasser, Kalium, Natrium und Chlorid im Dünndarm.
Somatuline Autogel wird in einer wässrigen Lösung in Fertigspritzen mit 60, 90 und 120 mg angeboten und tief subkutan injiziert. Man beginnt bei den meisten Indikationen mit einer Dosis von 60 mg alle 28 Tage. Je nach Ansprechen des Patienten, beurteilt anhand der Symptomatik sowie der Reduktion des GH- und/oder des IGF-1-Spiegels, kann die Dosis nach drei Monaten erhöht werden. Liegen die GH-Werte unter 1 ng/ml oder sind die Beschwerden verschwunden, kann die Dosis auch zurückgefahren werden.
Lanreotid kann die intestinale Aufnahme verschiedener Arzneistoffe einschließlich Ciclosporin vermindern. Bei Arzneistoffen, die die Herzfrequenzen senken, zum Beispiel β-Blocker, kann infolge eines additiven Effektes eine Dosisanpassung erforderlich sein. Arzneistoffe mit geringer therapeutischer Breite, die über CYP3A4 metabolisiert werden, zum Beispiel Chinidin und Terfenadin, sollten mit Vorsicht angewendet werden.
Die häufigsten Nebenwirkungen in den Studien zu Lanreotid waren Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit. Auch Erbrechen, Dyspepsie, Blähungen, Gallensteinleiden, Kopfschmerzen und Lokalreaktionen an der Injektionsstelle können auftreten.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In einer Studie mit 107 Patienten war die Gabe von Lanreotid Autogel alle 28 Tage ebenso effektiv wie die intramuskuläre Injektion einer Depotform von Lanreotid (30 mg) alle 14, 10 oder 7 Tage. 39 beziehungsweise 33 Prozent der Patienten erreichten GH-Spiegel unter 2,5 ng/ml. In einer offenen Studie mit einjähriger Verlängerung spritzten 130 Patienten entweder Lanreotid Mikropartikel (i. m.) oder das Autogel, dessen Dosis angepasst werden konnte. 68 Prozent der Patienten erreichten mit der Dosistitration GH-Zielwerte unter 2,5 ng/ml, während dies nur 56 Prozent mit festen Lanreotid-Autogel-Dosen und 49 Prozent der Patienten mit dem Mikropartikeln gelang. Die neue galenische Lanreotid-Form (90 mg) war in einer kleinen Studie mit 25 Akromegalie-Patienten ebenso wirksam wie lang wirksames Octreotid (20 bis 40 mg alle vier Wochen). Die lokale Verträglichkeit war etwas besser.
Somatuline Autogel muss in der Originalverpackung bei 2–8 °C (Kühlschrank) gelagert werden.
Somatuline Autogel ist verschreibungspflichtig.
Lanreotid
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Während der Schwangerschaft sollte Lanreotid nur angewendet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Bei der Anwendung von Lanreotid während der Stillzeit ist Vorsicht geboten.
Letzte Aktualisierung: 26.02.2016