Dutasterid|Avodart®|81|2003 |
GlaxoSmithKline
0,5 mg Weichkapseln
Avodart ist zugelassen zur Behandlung mäßiger bis schwergradiger Symptome der benignen Prostatahyperplasie (BPH) sowie zur Senkung des Risikos von akutem Harnverhalt und Operationen bei mäßigen bis schweren BPH-Symptomen.
Das Azasteroid Dutasterid blockiert das Enzym 5-alpha-Reduktase und damit die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT), das das wichtigste Hormon in der Prostata und essenziell für deren Funktion ist.
Die empfohlene Dosierung beträgt 0,5 mg Dutasterid einmal täglich. Die Kapsel soll als Ganze geschluckt und nicht zerkaut oder geöffnet werden, da der Inhalt zu Schleimhaut-Irritationen im Mund- und Rachenraum führen kann. Die Einnahme kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Bis zu einem Ansprechen kann es bis zu sechs Monate dauern.
Finasterid und Dutasterid senken die Serumkonzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) um etwa 50 Prozent. Dies muss berücksichtigt werden, wenn der PSA-Wert als Marker zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms herangezogen wird.
Dutasterid wird vor allem über CYP3A4 und CYP3A5 metabolisiert. Die langfristige Kombination mit Arzneistoffen, die diese Enzyme hemmen, lässt die Serumkonzentration von Dutasterid ansteigen und verlängert die ohnehin lange Halbwertszeit von drei bis fünf Wochen (langsamer Eliminationsweg bei therapeutischer wiederholter Einnahme).
Dutasterid wurde in Studien relativ gut vertragen. Die häufigsten arzneimittelbezogenen Nebenwirkungen betrafen das Sexualleben: Impotenz (6 Prozent), verringerte Libido (3,7 Prozent), Ejakulationsstörungen und Gynäkomastie (1,8 und 1,3 Prozent).
Avodart ist kontraindiziert bei Frauen, Kindern und Jugendlichen sowie bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In drei multizentrischen Doppelblindstudien erhielten 4325 Männer mit mäßigen bis schweren Beschwerden über 24 Monate einmal täglich entweder Placebo oder 0,5 mg Dutasterid. Das Verum beeinflusste über die Studiendauer alle Zielparameter signifikant besser als Placebo. Der Serum-DHT-Wert sank um 90 Prozent, die Volumina des gesamten Organs und der sogenannten Übergangszone nahmen um 25 und 20 Prozent ab. Der maximale Harnfluss stieg schon nach einem Monat, die Beschwerden gingen bereits nach drei Monaten deutlich zurück. Das Risiko für einen akuten Harnverhalt oder eine Operation wurde um 57 und 48 Prozent reduziert.
Das Therapieprinzip von Dutasterid ist nicht neu. Seit 1994 wird Finasterid bei BPH eingesetzt. Der Hauptunterschied: In therapeutischen Konzentrationen hemmt Finasterid vor allem das Isoenzym 2 der 5-alpha-Reduktase, das überwiegend im genitalen Gewebe vorkommt. Dagegen blockiert Dutasterid auch den Subtyp 1, der in den meisten anderen Körpergeweben, vor allem der Haut und Leber, dominiert. Die Substanz wird daher als „dualer Hemmstoff“ vermarktet. Die Inhibition beider Isoenzyme lässt den Serum-DHT-Spiegel nach ein- und zweijähriger Therapie im Mittel um 93 Prozent abfallen. Unter Finasterid sinkt DHT im Serum um etwa 70 Prozent und in der Prostata um 80 bis 90 Prozent.
Avodart ist bei Temperaturen nicht über 30 °C zu lagern.
Avodart ist verschreibungspflichtig.
Dutasterid
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Die Einnahme von Avodart ist für Frauen kontraindiziert.
Letzte Aktualisierung: 13.01.2017