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ARZNEISTOFFE

Apomorphin|Ixense® und Uprima®|81|2001

STOFFGRUPPE
81 Urologika und Mittel zur Behandlung der Hyperkaliämie und Hyperphosphatämie
WIRKSTOFF
Apomorphin
FERTIGARZNEIMITTEL
Ixense® und Uprima®
HERSTELLER

Takeda Pharma

Abbott

MARKTEINFÜHRUNG (D)
06/2001
DARREICHUNGSFORM

Nicht mehr im Handel.

ATC-CODE
G04BE07, N04BC07, V03AB45
ORPHAN DRUG
Nein

Indikationen

Ixense ist zugelassen zur Behandlung von Erektionsstörungen.

Wirkmechanismus

Apomorphin zählt zur Gruppe der zentral wirksamen Erektions-Initiatoren. Bei erotischer Stimulation werden normalerweise im Hypothalamus verstärkt die Neurotransmitter Oxytocin, Acetylcholin und Dopamin freigesetzt. Diese Hirnregion ist an der Auslösung der Erektion beteiligt. Apomorphin wirkt agonistisch an den Dopaminrezeptoren vom Typ 2, 3 und 4 und verstärkt damit den dopaminergen Effekt.

Anwendungsweise und -hinweise

Männer sollten eine Tablette etwa 20 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr unter die Zunge legen. Es sollten nicht mehr als 3 mg eingenommen werden, danach empfiehlt sich eine achtstündige Therapiepause. Lediglich bei starken Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis auf 2 mg gesenkt werden.

Nebenwirkungen

Circa 7 Prozent der Probanden litten in klinischen Studien unter Übelkeit. Als weitere Nebenwirkungen wurden Kopfschmerzen und Schwindel dokumentiert.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

Frauen dürfen Ixense nicht anwenden.

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.

Studien

In klinischen Studien war Apomorphin in Dosen von 2 und 3 mg Placebo signifikant überlegen. Im Schnitt sprachen unter 2 mg 45 und unter 3 mg 50 Prozent der Probanden auf den Wirkstoff an. Unter Placebo waren es 30 Prozent. Die Erektion trat im Schnitt nach 18 bis 19 Minuten ein. Apomorphin ist für Männer, die unter erektiler Dysfunktion vor allem dann eine Alternative, wenn zusätzlich Nitrate eingenommen werden und sich daher die Gabe eines Phosphodiesterase-Hemmers wie Sildenafil verbietet. Ein weiterer Vorteil des Wirkstoff ist sein rascher Wirkungseintritt.

Hintergrundinfos

Seit langer Zeit wird Apomorphin als Emetikum zum Beispiel bei Alkohol- oder Heroinvergiftungen eingesetzt. Mit dieser Zulassung feiert der Dopamin-Agonist als Potenzmittel in Form von Sublingualtabletten bei erektiler Dysfunktion sein Comeback. Im Gegensatz zu der im Emetikum üblichen hohen Dosierung, enthalten die Sublingualtabletten lediglich 3 mg Apomorphin.

Formeln

Apomorphin

Apomorphin

Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).

apomorphin.wrl

Letzte Aktualisierung: 07.04.2017