Telepharmazie mit Mehrwert |
Viele Senioren sind der modernen Technik gegenüber sehr aufgeschlossen. Dies lässt sich zur Optimierung der Arzneitherapie nutzen. / Foto: Adobe Stock/Ingo Bartussek
Die moderne Telepharmazie wird in der öffentlichen Apotheke einzelne Prozesse der Patientenbetreuung gravierend verändern. Ein Segment, das trotz entscheidender technischer Fortentwicklungen in deutschen Apotheken noch zu wenig beachtet wird, sind digital vernetzte Arzneiformen, im Englischen Connected Drug Delivery Devices (CDDD) genannt. Dies sind drahtlos mit der Apotheke verbundene, elektronisch gesteuerte Verabreichungs- und Anwendungssysteme, die den ambulanten Patienten bei der Arzneimittelapplikation kontinuierlich unterstützen und monitorieren. Digital vernetzte Arzneiformen überwachen nicht nur die Adhärenz, sondern auch die korrekte Anwendungstechnik bei verschiedenen Darreichungsformen.
Digital vernetzte Arzneiformen stellen immer eine Kombination aus Arzneistoffformulierung/Packmittel und digitalem Modul dar. Die beiden Komponenten können fest zu einer Einheit verbunden sein oder als zwei miteinander koppelbare Module vorliegen. Im zweiten Fall kann die marktübliche Arzneiform auch allein, also ohne digitale Komponente und damit ohne die softwarebasierten Vorteile eingesetzt werden. Dies kann etwa bei entleerter Batterie oder nass und unbrauchbar gewordenem elektronischem Modul sehr hilfreich sein.
Drei Beispiele aus der Erprobungsphase in der Apotheke des Autors (St. Ulrich-Apotheke, Peißenberg) sollen die breite Einsatzpalette der digital vernetzten Arzneiformen verdeutlichen: