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Impfen in der Apotheke

Wie viele Apotheker können bald gegen Covid-19 impfen?

Vergangene Woche gab die Bundesapothekerkammer (BAK) grünes Licht für die Covid-19-Impfschulungen. Die PZ hat sich bei den Apothekerkammern umgehört und bietet eine Übersicht, wie viele Apotheker bald impfen können. Die Nachfrage nach den Schulungen fällt unterschiedlich aus. Manche Kammern haben erste Schulungen angeboten, andere starten im Februar. Insgesamt könnte es schon bald mehr als 7900 impfberechtigte Apothekerinnen und Apotheker geben.
Charlotte Kurz
Svea Türschmann
11.01.2022  14:00 Uhr
Wie viele Apotheker können bald gegen Covid-19 impfen?

Langsam aber sicher nehmen die Covid-19-Impfungen in den Apotheken Gestalt an. Mittlerweile sind die beiden Rechtsgrundlagen, die Gesetzesänderung im Infektionsschutzgesetz sowie die neue Coronavirus-Impfverordnung in Kraft getreten. Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat zudem ein Mustercurriculum für die Fortbildungen der Apotheker herausgegeben. Nach diesen Vorgaben richten sich die Landesapothekerkammern bei der Organisation der Fortbildungen für ihre Mitglieder. Die Theorie-Teile sollen von der BAK als Videoaufzeichnung zur Verfügung gestellt werden.

Den Anfang machten Bayern und Bremen. Bereits vergangenes Wochenende hatte die Bayerische Landesapothekerkammer erste Covid-19-Praxisschulungen angeboten. Insgesamt sollen an 28 Schulungsterminen in den nächsten Wochen 644 Teilnehmer geschult werden. Die stellvertretende Geschäftsführerin Kathrin Koller erklärte weiter, dass die Nachfrage nach den Schulungen groß sei. Deshalb werde die Kammer versuchen, weitere Termine anzubieten. Auch in Bremen wurden in den vergangenen Tagen bereits 100 Apotheker im Zuge der Covid-19-Impfschulungen ausgebildet. Die Kammer plant weitere Termine für Ende Januar mit nochmal 50 Apothekerinnen und Apothekern.

Die Apothekerkammer in Sachsen startet mit den neuen Fortbildungen am heutigen Dienstag. Die Kammer bietet dabei sechs Fortbildungen mit jeweils 25 Teilnehmern an. Die ärztliche Schulung übernimmt eine Krankenhausärztin, der Erste-Hilfe-Teil wird von einem Rettungssanitäter geleitet. Die Kammer will bei größerer Nachfrage zudem weitere Fortbildungsveranstaltungen auf die Beine stellen. Die Fortbildung kostet hier 50 Euro.

4000 impfende Apotheker bald in NRW

Auch in Nordrhein und Westfalen-Lippe starten die Impf-Schulungen diese Woche, erklärten die Kammern der PZ. In Nordrhein sollen bis Ende Januar 1400 Apotheker diesbezüglich ausgebildet werden. 500 Anmeldungen liegen hierzu bereits vor. Allerdings soll es nicht bei dieser Summe bleiben: »Wir bieten so viele Schulungen an, wie benötigt werden«, erklärte ein Kammersprecher. In Nordrhein sind die Impfschulungen für Kammermitglieder zudem kostenfrei. In Westfalen-Lippe werden bis zum Monatsende 63 Seminare für jeweils 20 Teilnehmer angeboten. Damit werden im Januar in Westfalen-Lippe 1260 Apotheker geschult. Zum Vergleich: Letztes Jahr hat die Kammer Nordrhein bereits 1000 Apotheker für Grippe-Impfungen ausgebildet, in Westfalen-Lippe können weitere 320 Apotheker bereits impfen. Insgesamt sollen in Nordrhein-Westfalen bis Ende Januar damit rund 4000 Apotheker für die Impfungen bereitstehen.

Im Saarland werden Ende Januar dieses Jahres 220 ausgebildete Apotheker zur Verfügung stehen, informierte die Landesapothekerkammer. Hier fokussiert sich die Kammer auch weiterhin auf Grippe-Impfschulungen. Erste Covid-19-Fortbildungen sollen Ende Januar angeboten werden. In Abhängigkeit der Nachfrage können zeitnah weitere Fortbildungen angeboten werden, erklärte Kammergeschäftsführer Carsten Wohlfeil weiter.

In Baden-Württemberg starten die Schulungen am 22. Januar. Insgesamt sind vorerst 30 Termine mit jeweils 25 Teilnehmern geplant, informierte die Kammer. Damit werden in den kommenden Wochen rund 750 Apotheker geschult. Zudem sind weitere Schulungstermine aufgrund der hohen Nachfrage geplant. In Baden-Württemberg kostet die Gebühr für die ärztliche Schulung 80 Euro. Auch in Schleswig-Holstein starten die Impfschulungen an diesem Wochenende (22./23. Januar). In drei Wochen sollen in insgesamt sechs Kursen je 25 Teilnehmer geschult werden. Einige Kurse sind bereits ausgebucht. Bei weiterem Bedarf wird es spontan Zusatztermine geben, informierte die Kammer Schleswig-Holstein.

Mit einem ähnlichen Zeitplan startet auch die Apothekerkammer Niedersachsen. Am 23. Januar geht es mit insgesamt zehn Fortbildungsterminen à jeweils 25 Plätzen zur praktischen Schulung los. Damit werden in Niedersachsen bald bis zu 250 Apothekerinnen und Apotheker bezüglich Covid-19-Impfungen weitergebildet. Sollten diese Termine nicht ausreichen, will die Kammer weitere Schulungstermine anbieten, erklärte eine Kammersprecherin der PZ.

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