Therapieziele im Wandel |
Zu den offenen Fragen der Colitis-ulcerosa-Therapie gehört der Stellenwert der mukosalen Heilung und vor allem deren Definition. Aktuell gibt kein von der FDA oder EMA formell anerkanntes Instrument, um die Mukosaheilung zu bewerten. Zudem existiert kein allgemein akzeptiertes und validiertes Histologie-Scoring-System für die CU. Die histologische Befundung ist zeitaufwendig und das Ergebnis abhängig von der Erfahrung und Variabilität des Untersuchers.
Ein früher Einsatz zielgerichteter Therapien, eine engmaschige Verlaufskontrolle der Patienten, Therapieoptimierung mit Dosisanpassung und Therapiekombinationen sowie die unermüdliche Suche nach neuen Substanzen und therapeutischen Ergänzungen können die Wirksamkeit und Sicherheit der medikamentösen CU-Therapie verbessern.
Elke Roeb studierte Humanmedizin und Health Care Management an den Universitäten in Aachen und Frankfurt, unterstützt durch ein Stipendium der Friedrich-Naumann-Stiftung. Sie ist Gastroenterologin, Hepatologin und Intensivmedizinerin. Seit 2005 leitet Professor Dr. Roeb den Schwerpunkt Gastroenterologie am Universitätsklinikum UKGM Gießen sowie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Während dieser Zeit haben sie und ihr Team innovative Tiermodelle und therapeutische Strategien zu Leberfibrose und antifibrotischen Therapieansätzen entwickelt. Sie ist Mitglied großer gastroenterologischer und hepatologischer Fachgesellschaften sowie Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Leberstiftung. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten umfassen die zelluläre Physiologie der Leber, die Molekularbiologie der Leberfibrose, die Rolle von HBV bei der Hepatokarzinogenese sowie die Stratifizierung und Optimierung antifibrotischer Ansätze.