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Colitis ulcerosa
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Therapieziele im Wandel

Die Therapie der Colitis ulcerosa ist anspruchsvoll und ehrgeizig. Immunmodulatoren und Biologika versprechen nicht nur Symptomkontrolle, sondern zielen auch auf eine Mukosaheilung ab. Was können konventionelle und innovative Medikamente leisten und welche Therapeutika stehen vor der Zulassung?
AutorKontaktElke Roeb
Datum 31.07.2022  08:00 Uhr

Therapiestrategien im Überblick

Die Therapie der CU hängt von Schweregrad und Ausmaß der Entzündung ab. Man unterscheidet zwischen einer Remissionsinduktion und einer Erhaltungstherapie.

Für die Remissionsinduktion werden Mesalazin (5-Aminosalicylsäure, 5-ASA), Corticosteroide, Immunsuppressiva, Biologika, Ozanimod und JAK-Inhibitoren eingesetzt. Je nach Initialtherapie und Ansprechen dienen diese Medikamente – mit Ausnahme der Corticostero­ide – und in schweren Fällen auch  Ciclosporin dem Remissionserhalt (Tabelle 1). Eine suboptimale Behandlung führt in der Regel zu mangelnder Symptomkontrolle und Steroidtherapie. Trotz therapeutischer Fortschritte stehen bislang keine kausalen, sondern ­lediglich symptomatische antientzündliche Therapien zur Verfügung.

Arzneistoff Remissionsinduktion Remissionserhalt
5-ASA + +
Corticosteroide +
Azathioprin + +
Anti-TNF + +
Vedolizumab + +
Ustekinumab + +
Tofacitinib, Filgotinib + +
Ozanimod + +
Tabelle 1: Zugelassene Therapien bei Colitis ulcerosa; gemäß Living Guideline Colitis ulcerosa der DGVS, 2020

Der beobachtete Rückgang der Notfall-Kolektomien kann möglicherweise durch die bessere intensivmedizinische Betreuung beim toxischen Megakolon und die intensivierte Immunsuppression durch anti-TNF-Präparate und Calcineurin-Inhibitoren erklärt werden (Weissbuch DGVS 2020/21). Eine Mukosaheilung verbesserte dabei die Langzeitprognose und korrelierte mit reduzierten Kolektomieraten und steroidfreier Remission (Shah 2016).

Aminosalicylate

Aminosalicylate umfassen hauptsächlich traditionelles Sulfasalazin (SASP) und andere 5-ASA-Medikamente. Das Prodrug SASP besteht aus 5-ASA (Mesalazin) und Sulfapyridin und wird seit 80 Jahren zur Behandlung von CED eingesetzt. In der CU-Behandlung ist Sulfapyridin der Träger und 5-ASA der aktive Arzneistoff.

Die Wirkmechanismen umfassen auch Eingriffe in den Arachidonsäure-Stoffwechsel (Hemmung von Prostaglandinen und Leukotrienen), Abfangen von reaktiven Sauerstoffspezies sowie Auswirkungen auf die Funktion von Leukozyten und die Produktion von Zytokinen (Punchard 1992). 5-ASA induziert im Kolon darüber hinaus regulatorische T-Zellen (Treg) über den Arylkohlenwasserstoff-Rezeptorweg, gefolgt von der Aktivierung des Wachstumsfaktors TGF-β (Oh-Oka 2017).

Orale 5-ASA weist ähnliche klinische Remissionsraten bei einmal täglicher Gabe im Vergleich zur konventionellen zwei- bis dreimal täglichen Dosierung auf. Eine Erhaltungstherapie kann das Risiko der kolorektalen Krebserkrankung um etwa 75 Prozent verringern (Eaden 2000). Eine Metaanalyse hat zudem die Wirksamkeit von topischer 5-ASA bei der Rezidivprophylaxe der CU gezeigt (Ford 2012).

Nebenwirkungen umfassen Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall sowie Kopfschmerzen und sind im Allgemeinen leicht. Im Gegensatz dazu sind die Nebenwirkungen von SASP, zum Beispiel Unfruchtbarkeit, hämolytische Anämie, Photosensibilisierung und Granulozytose, deutlich schwerer.

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