So »göttlich« wie ihr Name? |
Durch ihren funktionellen Eingriff in die Wirkung von Zytokinen auf Rezeptorebene haben die JAK-Inhibitoren ein enormes therapeutisches Potenzial. Als Small-Molecule-Wirkstoffe weisen sie eine klare Rationale der Struktur-Wirkungs-Beziehungen ihrer inhibitorischen Aktivität auf. Strukturelle Optimierungen haben bei den neueren Derivaten die Selektivität der JAK-Hemmung gesteigert und führen damit zu weniger UAW. Das stetig wachsende Indikationsspektrum der JAK-Inhibitoren zeigt ihr Innovationspotenzial und die breite pharmakologische Anwendbarkeit in der Therapie autoimmuner Entzündungen sowie myeloproliferativer Erkrankungen.
Die orale Applikation, die von vielen als entscheidender Vorteil gegenüber den Biologika angesehen wird, erkaufen sich die Jakinibe jedoch durch diverse pharmakokinetische Interaktionen, die es in der pharmazeutischen Beratung zu beachten gilt. Ob sie als Zweitlinientherapeutika bei autoimmunen Entzündungserkrankungen mit den Biologika gleichziehen oder diese sogar übertrumpfen und somit den hohen Erwartungen entsprechend ihrer »göttlichen« Namensgebung standhalten können, wird in naher Zukunft mit einem tieferen Einblick in ihr Nebenwirkungspotenzial entschieden.
Gerd Bendas hat seit 2003 die Professur für Pharmazeutische Chemie an der Universität Bonn inne. Seine Forschungstätigkeit liegt schwerpunktmäßig auf der Untersuchung der molekularen Mechanismen der Metastasierung und der Chemoresistenz von Tumoren sowie therapeutischen Strategien zu deren Inhibition.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.