Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Januskinase-Inhibitoren

So »göttlich« wie ihr Name?

Januskinase-Inhibitoren, kurz JAK-Inhibitoren oder Jakinibe, sind hochwirksam in der Behandlung autoimmuner Entzündungserkrankungen. Ihr Indikationsspektrum wächst stetig. Auch bei malignen myeloproliferativen Erkrankungen zeigen diese Arzneistoffe eindrucksvolle Wirkung. Doch jüngst ließen Warnhinweise aufhorchen.
AutorKontaktGerd Bendas
Datum 15.01.2023  07:55 Uhr

Tofacitinib

Tofacitinib, das Urgestein der antiinflammatorisch wirksamen JAK-Inhibitoren, erhielt als erstes Jakinib bereits 2012 in den USA eine Zulassung zur Therapie der RA. Die EMA lehnte eine Zulassung 2013 aufgrund einer ungünstigen Nutzen-Risiko-Analyse bezüglich kardiovaskulärer Effekte des Wirkstoffs vorerst ab und verwies auf Alternativen im Therapiespektrum. 2017 erfolgte dann doch die Zulassung zur Therapie Erwachsener mit RA oder Psoriasis-Arthritis in Kombination mit MTX für solche Patienten, die auf eine verlaufsmodifizierende Therapie nicht ausreichend ansprechen oder diese nicht vertragen (3,0 Millionen DDD in Deutschland 2020, stagnierend).

Neben den 5-mg- und 10-mg-Filmtabletten existieren auch pharmakokinetisch äquivalente 11-mg-Retardtabletten, wobei 10 mg/11 mg der Tagesdosis entsprechen. Der Wirkstoff liegt als gut wasserlösliches Citratsalz in den Arzneiformen vor.

Im Sommer 2018 folgte die Zulassung zur Behandlung von Patienten mit Colitis ulcerosa, wenn diese nicht ausreichend auf Biologika ansprechen, und 2021 eine Erweiterung zur Therapie der ankylosierenden Spondylitis (AS, Morbus Bechterew). Zusätzlich kann Tofacitinib bei Kindern ab zwei Jahren mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) oder Psoriasis-Arthritis als Lösung zum Einnehmen angewendet werden (Tabelle).

Tofacitinib ist ein Hemmstoff von JAK1, JAK2 und JAK3 und hemmt damit ein breitgefächertes Spektrum an Zytokinrezeptoren. Auch dieser Wirkstoff weist als Pyrrolopyrimidin Analogien zum ATP auf.

Anders als bei Baricitinib ergeben sich bei Tofacitinib verschiedene Arzneimittelinteraktionen, da Tofacitinib hauptsächlich von CYP3A4 und im geringeren Ausmaß von CYP2C19 metabolisiert wird. Wechselwirkungen mit entsprechenden Induktoren oder Inhibitoren dieser Subenzyme sind zu beachten.

Auch bei Tofacitinib ist durch die immunmodulierende Aktivität eine erhöhte Infektanfälligkeit insbesondere der oberen Atemwege zu berücksichtigen. Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Übelkeit und Erbrechen werden als weitere UAW gelistet.

Tofacitinib birgt ein Risiko für kardiovaskuläre und thromboembolische Ereignisse. Daher wurden seit Zulassung des Wirkstoffs Anwendungsbeschränkungen erlassen. In einem Rote-Hand-Brief im März 2020 (4) wurde die Dosierung zur Vermeidung kardiovaskulärer Risiken auf zweimal 5 mg täglich limitiert. Ein weiterer Rote-Hand-Brief von Juni 2021 verweist auf eine erhöhte Inzidenz von Myokardinfarkten unter Tofacitinib im Vergleich zu TNF-α-Inhibitoren für ältere Patienten (5). Somit soll Tofacitinib nur noch dann bei Patienten über 65 Jahren oder bei Patienten ab 50 Jahren, die gegenwärtig rauchen oder früher geraucht haben und andere kardiovaskuläre Risikofaktoren oder Risikofaktoren für maligne Erkrankungen aufweisen, eingesetzt werden, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa