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Januskinase-Inhibitoren

So »göttlich« wie ihr Name?

Januskinase-Inhibitoren, kurz JAK-Inhibitoren oder Jakinibe, sind hochwirksam in der Behandlung autoimmuner Entzündungserkrankungen. Ihr Indikationsspektrum wächst stetig. Auch bei malignen myeloproliferativen Erkrankungen zeigen diese Arzneistoffe eindrucksvolle Wirkung. Doch jüngst ließen Warnhinweise aufhorchen.
AutorKontaktGerd Bendas
Datum 15.01.2023  07:55 Uhr

Immunmodulierende und antiproliferative Jakinibe

Der JAK-STAT-Pathway ist somit ein sehr direkter, ohne weitere Zwischenkomponenten geschalteter Signalweg, der für die Immunregulierung größte Bedeutung hat. JAK-STAT-Signalwege beeinflussen aber auch zum Beispiel Erythropoetin und damit die Hämatopoese. In den frühen 2000er-Jahren konnte gezeigt werden, dass Mutationen im JAK2-Gen für myeloproliferative Neoplasien verantwortlich sein können (1, 2). Dadurch ergeben sich für JAK-Inhibitoren zwei therapeutische Zielrichtungen:

  • myeloproliferative Erkrankungen, auf die das erste zugelassene Jakinib, Ruxolitinib, und später Fedratinib abzielen und
  • autoimmune Entzündungsreaktionen, wofür mit Baricitinib, Tofacitinib, Upadacitinib, Filgotinib und Abrocitinib aktuell die meisten Jakinibe zugelassen sind.

JAK-Inhibitoren sind niedermolekulare Wirkstoffe, die eine orale Anwendung erlauben. Sie können durch ihren Wirkmechanismus, anders als die parenteral zu applizierenden Biologika, auch mehrere Zytokine gleichzeitig hemmen.

Alle JAK-Inhibitoren sind während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Es ist nicht auszuschließen, dass der JAK/STAT-Signalweg die Steuerung der Zellpolarität kontrolliert und somit die frühe embryonale Entwicklung beeinflussen kann.

Im Folgenden werden die in Deutschland zugelassenen Jakinibe kurz vorgestellt und in ihren funktionellen und pharmakokinetischen Parametern verglichen (Tabelle).

Wirkstoff/Target HWZ (h) Dosierung (THD in mg) Pharmakokinetische Wechselwirkungen Zugelassene Indikationen
Baricitinib (Olumiant®) JAK1, -2 13 4 wenig relevant: Substrat von CYP3A4 (10 Prozent), OAT3, P-Glykoprotein, BCRP RA, atopische Dermatitis, Alopecia areata, (Covid-19)
Tofacitinib (Xeljanz®) JAK1, -2, -3 3 10, 11 retard relevant: Substrat von CYP3A4, im geringeren Ausmaß Substrat von CYP2C19 RA, Colitis ulcerosa, juvenile idiopathische Arthritis, Psoriasis-Arthritis, ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew)
Upadacitinib (Rinvoq®) JAK1 9 bis 14 15 relevant: Substrat von CYP3A4, im geringeren Ausmaß Substrat von CYP2D6 RA, Psoriasis-Arthritis, ankylosierende Spondylitis, atopische Dermatitis, Colitis ulcerosa
Filgotinib (Jyseleca®) JAK1 7 bis 19 200 wenig relevant: Substrat von CYP2B6 und CYP1A2, Inhibitor von OATP1B1 und OATP1B3 RA, Colitis ulcerosa
Abrocitinib (Cibinqo®) JAK1 5 200 relevant: Substrat von CYP2C19 und CYP2C9, im geringeren Ausmaß von CYP3A4 und CYP2B6, Inhibitor von P-gp atopische Dermatitis
Ruxolitinib (Jakavi®) JAK1, -2 und JAK2 mutiert 3 2 × 25 relevant: Substrat von CYP3A4, Inhibitor von P-gp und BCRP Myelofibrose, Polycythaemia vera, Graft-versus-Host-Disease, FDA: topisch bei atopischer Dermatitis, Vitiligo
Fedratinib (Inrebic®) JAK2 (mutiert), FLT3 114 400 relevant: Substrat von CYP3A4 und CYP2C19 Splenomegalie, Symptome bei primärer Myelofibrose
Tabelle: Übersicht über die zugelassenen Jakinibe sowie deren pharmakokinetisches Interaktionspotenzial. FLT3: FMS-like tyrosine kinase 3; JAK: Januskinase; RA: Rheumatoide Arthritis
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