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Januskinase-Inhibitoren

So »göttlich« wie ihr Name?

Januskinase-Inhibitoren, kurz JAK-Inhibitoren oder Jakinibe, sind hochwirksam in der Behandlung autoimmuner Entzündungserkrankungen. Ihr Indikationsspektrum wächst stetig. Auch bei malignen myeloproliferativen Erkrankungen zeigen diese Arzneistoffe eindrucksvolle Wirkung. Doch jüngst ließen Warnhinweise aufhorchen.
AutorKontaktGerd Bendas
Datum 15.01.2023  07:55 Uhr

Baricitinib

Die Hemmung von JAK unterdrückt die Wirkung proinflammatorischer Zytokine und moduliert damit autoimmune Entzündungsprozesse. Baricitinib war 2017 der erste in Europa zugelassene JAK-Inhibitor (USA 2018) zur Therapie erwachsener Patienten mit einer mittelschweren oder schweren Rheumatoiden Arthritis (RA) als Zweitlinientherapeutikum (3) bei Versagen mindestens eines Therapieversuchs mit DMARD (krankheitsmodifizierende Antirheumatika).

Baricitinib kommt als 2 mg und 4 mg Filmtabletten zur Anwendung (3,3 Millionen definierte Tagesdosen, DDD, 2020 in Deutschland, stark ansteigend). Es kann bei einer Tagesmaximaldosis von 4 mg als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) unabhängig vom Essen eingenommen werden.

Im November 2020 folgte eine Indikationserweiterung für erwachsene Patienten mit einer mittelschweren oder schweren atopischen Dermatitis.

Baricitinib ist ein reversibler Inhibitor der JAK1 und JAK2 und beeinflusst damit die Wirksamkeit verschiedener Zytokine, zum Beispiel von IL-6 (Abbildung 2). Mit seiner Pyrrolopyrimidin-Grundstruktur ähnelt es dem ATP und interagiert kompetitiv mit den ATP-Bindungsstellen der Kinasen.

Im Sommer 2022 folgte durch FDA und EMA eine Indikationserweiterung zur Behandlung der Alopecia areata. Der JAK-Inhibitor ist damit der erste Wirkstoff, der zielgerichtet zur Behandlung des kreisrunden Haarausfalls eingesetzt werden kann. Auch bei dieser Autoimmunerkrankung, bei der durch immunologische Deregulierung die Haarfollikel angegriffen werden, basiert die Wirkung auf einer Hemmung der pathologisch entzündlichen Aktivität. Bisher wurden zur Therapie ausschließlich andere Wirkstoffe, zum Beispiel MTX, Glucocorticoide oder Ciclosporin, off label genutzt.

Aus dem Wirkmechanismus von Baricitinib ergeben sich einige unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) und Vorsichtsmaßnahmen, die Patienten beachten müssen. Resultierend aus dem immunmodulierenden Effekt können sie anfälliger für Infektionen, insbesondere der oberen Atemwege, sein. Bei Patienten mit chronischen oder wiederkehrenden Infekten ist eine Nutzen-Risiko-Analyse erforderlich. Auch die Anwendung attenuierter Lebendimpfstoffe sollte unter der Therapie nicht erfolgen.

Weitere unerwünschte Effekte umfassen Anstiege des LDL-Cholesterols. Beobachtungsstudien zeigen, dass RA-Patienten unter der Therapie mit Baricitinib eine höhere Inzidenz von schweren kardiovaskulären Problemen und venösen Thromboembolien (VTE) aufweisen; auf dieses Risikopotenzial wird noch näher eingegangen.

Aus pharmakokinetischer Sicht erscheint Baricitinib komplikationslos. Nur 10 Prozent des Wirkstoffs werden über CYP3A4 metabolisiert und ansonsten unverändert, dominant renal ausgeschieden. Die Einnahme mit anderen immunmodulierenden Wirkstoffen sollte unterbleiben und falls erforderlich, streng überwacht werden.

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