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PhiP im HV

Selbstmedikation bei Vaginalmykosen

Therapieoptionen bei Scheidenpilz

Eine Vaginalmykose spricht häufig gut auf eine lokale Therapie an. Dabei stehen für die Selbstmedikation Antimykotika wie Clotrimazol oder Fenticonazol sowie Nystatin zur Verfügung. Häufig handelt es sich um Kombinationspräparate mit einer vaginal zu applizierenden Arzneiform als Tablette, Creme, Kapsel oder Zäpfchen sowie einer Salbe oder Creme zur äußerlichen Anwendung. Dauer und Häufigkeit der inneren und äußeren Anwendung sind meist unterschiedlich und variieren von Präparat zu Präparat. Daneben werden auch Antiseptika wie Povidon-Jod bei Scheidenpilz angewendet. Präparate mit Povidon-Jod sollten nicht bei Schilddrüsenfunktionsstörungen sowie bis zu zwei Wochen vor einer Radiojodtherapie angewendet werden.

Die vaginal zu applizierende Arzneiform ist meist abends vor dem Zubettgehen einzuführen. Vaginaltherapeutika eignen sich in der Regel nicht zur Anwendung während der Menstruation und können zum Teil die Reißfestigkeit von Latexkondomen auch wenige Tage über die Anwendung hinaus beeinträchtigen. Während der Behandlung sollten keine Tampons verwendet werden. Zur Hilfe beim Einführen sind einigen Präparaten Applikatoren beigelegt. Schwangere sollten diese nicht verwenden. Es besteht die Gefahr, den Applikator zu weit einzuführen und so das Kind zu gefährden. Vaginalzäpfchen mit Nystatin können gelbliche, solche mit Povidon-Jod hingegen braune Verfärbungen der Unterwäsche verursachen.

Intimpflege

In einer aktuellen Umfrage der Viatris-Gruppe in Deutschland hielten 40 Prozent der befragten Frauen Intimhygiene für ein Tabuthema; etwa jede vierte Frau habe noch nie mit jemandem über das Thema Intimhygiene gesprochen. Es gilt: nicht übertreiben. Zu intensive Intimhygiene mit stark parfümierten Duschgels und Seifen kann die Mikroflora des Vaginalepithels stören und so Infektionen begünstigen. Zur Reinigung genügen lauwarmes Wasser oder geeignete Intimwaschlotionen.

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