Pharmazeutische Zeitung online
PhiP im HV

Selbstmedikation bei Blasenentzündung

Wenn es beim Wasserlassen brennt und schmerzt, ist die Apotheke häufig die erste Anlaufstelle. Der 14. Teil der Campusserie »PhiP im HV« erklärt, wie eine Harnwegsinfektion nicht zum Dauerbrenner wird. 
Laura Rudolph
17.03.2022  07:00 Uhr

Ibuprofen gegen Schmerzen

Schmerzen im Unterleib und beim Wasserlassen lassen sich meist schnell durch das analgetisch und antiphlogistisch wirksame Ibuprofen lindern. In einer Studie wurde eine dreitägige Ibuprofen-Gabe (3 × 400 mg) mit der Einmalgabe des Antibiotikums Fosfomycin bei Frauen mit einer unkomplizierten Harnwegsinfektion verglichen. Unter Ibuprofen waren etwa 70 Prozent der Patientinnen nach einer Woche beschwerdefrei, unter antibiotischer Behandlung waren es hingegen etwa 80 Prozent. Rund zwei Drittel der Probandinnen mit rein symptomatischer Behandlung benötigten kein Antibiotikum.

Pflanzliche Hilfe

Auch einige Phytopharmaka können zur unterstützenden Behandlung bei akuter Zystitis angewendet werden, etwa die Kombination aus Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel. Aus den enthaltenen Senfölglykosiden werden in der Blase antimikrobielle Isothiocyanate (Senföle) freigesetzt. Am verträglichsten ist die Einnahme nach dem Essen, da Senföle den Magen-Darm-Trakt reizen können. Die aktuelle S3-Leitlinie zu unkomplizierten HWI aus dem Jahr 2017 empfiehlt die Kombination zur Prophylaxe häufig rezidivierender Infekte genauso wie die antibakteriell wirkenden Bärentraubenblätter. Der entscheidende Inhaltsstoff ist das Prodrug Arbutin, aus dem pathogene Keime in der Blase bakteriostatisches Hydrochinon freisetzen – unabhängig vom pH-Wert des Urins. Da Arbutin lebertoxisch wirkt, begrenzt die Leitlinie die prophylaktische Anwendung auf maximal einen Monat.

Noch keinen Einzug in die Leitlinie haben hingegen Cranberry-Präparate gefunden. Allerdings sieht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) einen Hinweis auf einen Nutzen von Cranberry im Vergleich zu Placebo hinsichtlich einer Verringerung der Rezidivrate der Zystitis. Proanthocyanidine sollen das Anhaften pathogener Keime an der Blasenwand erschweren.

Die Dreierkombination aus Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel und Rosmarinblättern zeigt in vitro entzündungshemmende, schmerzlindernde, krampflösende sowie antiadhäsive Eigenschaften. Daneben können klassische Blasen- und Nierentees, beispielsweise mit Ackerschachtelhalm, Birkenblättern oder Goldrutenkraut, die Durchspülung der Harnwege anregen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa