Neben der direkten Schmerzreduktion ist die Verbesserung von Lebensqualität und Funktionalität ein wichtiges Ziel. Vermeidung von schweren Nebenwirkungen, Verringerung von Muskelabbau und Erhalt der Selbstständigkeit sind weiterhin relevant.
Das Apothekenteam sollte die Patienten und ihre Angehörigen darüber aufklären, dass der analgetische Effekt mitunter verzögert eintritt und eine regelmäßige Erfassung des Schmerzes notwendig ist. Außerdem müssen sie wissen, dass eine komplette Schmerzfreiheit oft nicht zu erreichen ist und eher eine Schmerzreduktion von 50 bis 80 Prozent angestrebt wird. Eine frühzeitige und konsequente Analgesie ist entscheidend, um eine Chronifizierung durch Aktivierung des Schmerzgedächtnisses zu vermeiden (2).
Zur multimodalen Therapie gehören auch nicht pharmakologische Maßnahmen wie Physio-, Ergo- und Verhaltenstherapie. / © Adobe Stock/contrastwerkstatt
Grundsätzlich sind alle Medikamente, die bei jüngeren Personen in der Schmerztherapie eingesetzt werden, auch bei älteren Menschen nutzbar. Dabei sind physiologische Veränderungen im Alter zu beachten (Kasten). Multimodale Ansätze, die nicht pharmakologische Maßnahmen einschließen, zeigen auch bei älteren Menschen einen besseren Erfolg. Zu diesen Optionen gehören Physio-, Ergo- und Verhaltenstherapie sowie auch öffentliche Angebote wie Sportvereine oder Seniorengruppen. Die Verbesserung der Funktionsfähigkeit ist essenziell, um Gebrechlichkeit vorzubeugen.
Bei Menschen mit hohem Sturzrisiko sollten auch Stolperfallen beseitigt und die Benutzung von Gehhilfen überlegt werden. Bei manchen Senioren kann man mit Ernährungsberatung dem Verlust von Muskelmasse und der Entwicklung von Osteoporose vorbeugen. Bei allen Bewegungsangeboten ist eine angemessene Analgesie eine Grundvoraussetzung (12).

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Zu beachten sind physiologische Veränderungen, die generell im Alter auftreten und die Auswahl der Schmerzmedikation beeinflussen.
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