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Metabolisches Syndrom
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Raus aus der Falle

Das metabolische Syndrom wird zu Recht auch als tödliches Quartett bezeichnet, denn es erhöht das kardiovaskuläre Risiko deutlich. Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folge sein. Umso wichtiger sind Primär- und Sekundärprävention. Was hilft wirklich?
AutorKontaktIlsabe Behrens
Datum 01.11.2020  08:00 Uhr

Wie sind Zimt und Bittermelone zu bewerten?

Seit etwa 20 Jahren werden immer wieder Studien aufgelegt, die die blutzuckersenkende Wirkung von Zimt belegen sollen. Die Studien bewerten Zimt unterschiedlicher botanischer Spezies und in unterschiedlichen Dosierungen.

Insofern ist die Datenlage sehr unübersichtlich und es ist keine einheitliche Bewertung möglich. Verschiedene Zimtpräparate sind als diätetisches Lebensmittel für besondere Zwecke erlaubt, aber nicht als Arzneimittel zugelassen, da die Wirksamkeit nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte.

Bei dringendem Patientenwunsch muss das Apothekenteam von diesen Präparaten nicht abraten.

Die Bittermelone (Momordica charantia) ist eine in China und Indien heimische Gemüseart. Das enthaltene Phytosterolin Charantin soll die Insulinproduktion steigern und die Glucose-Verwertung in Muskelzellen verbessern. Die Datenlage zur Wirksamkeit ist äußerst gering. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt entsprechende Präparate nicht.

Fazit für die Empfehlung

Die entscheidenden Maßnahmen, um aus der Spirale des metabolischen Syndroms herauszukommen, sind Gewichtsreduktion in Verbindung mit ausgewogener Ernährung und ausreichender Bewegung mit Dauersportarten. Bei einem nachgewiesenen Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen ist eine Supplementierung sinnvoll. Eine unspezifische unkritische Einnahme von NEM gaukelt eher eine ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen vor.

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