Im Alter häufig atypisch |
Als unkompliziert werden Harnwegsinfektionen eingestuft, wenn im Harntrakt keine relevanten funktionellen oder anatomischen Anomalien vorliegen. Hierzu zählen Nierenfunktionsstörungen oder weitere Vor- oder Begleiterkrankungen.
Harnwegsinfektionen bei Männern gelten immer als kompliziert und müssen ärztlich abgeklärt werden. / © Adobe Stock/R Photography
Klinisch hat sich die Einteilung in untere und obere HWI bewährt. Die Diagnose einer klassischen unteren Harnwegsinfektion (Zystitis) wird getroffen, wenn sich die Symptome auf den unteren Harntrakt beschränken. Dazu zählen neu aufgetretene Schmerzen beim Wasserlassen (Algurie), wiederkehrender und als ungewöhnlich dringend empfundener Harndrang (imperativer Harndrang), häufige Miktionen bei unphysiologisch niedrigem Blasenfüllstand (Pollakisurie) und Schmerzen oberhalb der Schambeinfuge.
Infekte der oberen Harnwege – die als kompliziert einzustufen sind – sind häufig mit einem Flankenschmerz, einem klopfschmerzhaften Nierenlager und/oder Fieber über 38 Grad Celsius verbunden. Dies sind oft Hinweise auf eine Nierenbeckenentzündung. Auch ist jede HWI bei Männern nach Definition kritisch (Kasten) (3).
Einige Kriterien weisen auf einen komplizierten Harnwegsinfekt hin, der eine ärztliche Abklärung erfordert. Dazu zählen folgende Patientengruppen (1, 4):
Außerdem sind bei den folgenden Symptomen die Grenzen der Selbstmedikation erreicht: