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Harnwegsinfekte

Im Alter häufig atypisch

Bei älteren Menschen gilt es, bei der Diagnostik und Therapie unkomplizierter Harnwegsinfektionen (HWI) besondere Aspekte zu berücksichtigen – zumal die Symptome häufig atypisch sind. Die aktualisierte S3-Leitlinie zu unkomplizierten HWI führt geriatrische Patienten erstmals als eigenständige Gruppe. Was das Apothekenteam wissen sollte.
AutorKontaktDaniel Finke
Datum 09.10.2025  09:00 Uhr

Antibiotische Therapie

Die Arzneimitteltherapie kann bei äl­teren Patienten sehr herausfordernd sein, besonders, wenn verkomplizierende Aspekte hinzukommen wie ­Polymedikation, andere Erkrankungen, ­Resorptionsstörungen und eine nachlassende Leber- oder Nierenfunktion. Ebenfalls sollte die Adhärenz nicht aus den Augen verloren werden, da ältere Patienten die Einnahme öfter vergessen oder mit ihr überfordert sein können. Klinikaufenthalte können zudem das Risiko für Infektionen mit antibio­tikaresistenten Keimen erhöhen. Die Behandlungsstrategie sieht vor, geria­trische Patienten ohne komplizierte ­Aspekte so zu behandeln wie andere Patienten mit unkomplizierter HWI (11).

Die Leitlinie enthält an dieser Stelle auch Hinweise zur Antibiotikatherapie der akuten unkomplizierten Zystitis bei geriatrischen Patienten mit mehr als zwei behandlungsbedürftigen Systemerkrankungen. Die Antibiotika der Wahl sind Fosfomycin-Trometamol und Nitrofurantoin. Ebenfalls eignen sich Nitroxolin und Pivmecillinam (Tabelle).

Substanz Tagesdosierung Dauer
Fosfomycin-Trometamol 1 × täglich 3000 mg 1 Tag
Nitrofurantoin 4 bis 6 × täglich 50 mg 7 Tage
Nitrofurantoin als Retardtablette 2 bis 3 × täglich 100 mg 5 Tage
Nitroxolin 3 × täglich 250 mg 5 Tage
Pivmecillinam 2 bis 3 × täglich 400 mg 3 Tage
Tabelle: Empfohlene Antibiotika-Kurzzeittherapie der akuten unkomplizierten Zystitis bei Frauen ohne sonstige Begleiterkrankungen nach der S3-Leitlinie

Nicht empfohlen aufgrund des ­Reserveantibiotika-Status sind Fluorchinolone, Cephalosporine und Co­trim­oxa­zol (12). Sie sollten für spezifische Indikationen zurückgehalten werden. Fluorchinolonen kommt etwa bei ­nosokomialen Pneumonien eine große Bedeutung zu, da Alternativtherapien zur Behandlung lebensbedrohlicher ­Infektionen mit gramnegativen Erregern begrenzt sind.

Beim Einsatz von Cotrimoxazol bei unkomplizierten HWI lag die E. coli-Resistenz in den Jahren 2010 bis 2013 laut RKI zwischen 25,1 und 29 Prozent. Trotz insgesamt gestiegener Resistenzraten liegen diese nach aktuellen Studien im hausärztlichen Bereich bei unter 20 Prozent – und damit unterhalb der akzeptierten Grenze für eine empirische Therapie. Unter entsprechenden Voraussetzungen ist Trimethoprim bei der akuten unkomplizierten Zystitis einsetzbar (12, 13, 15).

Für Fosfomycin, Nitrofurantoin, Piv­mecillinam, und Cotrimoxazol liegen zwar leichte, aber keine signifikanten altersassoziierten Resistenzeffekte vor, die es notwendig machen würden, den Einsatz bei geriatrischen Patienten ­anders zu bewerten als bei anderen Alters­gruppen.

Ebenfalls zeigen Daten, dass geria­trische Patienten gleichermaßen von einer Kurzzeitantibiotikagabe profitieren wie jüngere Patienten – und nicht immer eine Langzeittherapie über sieben bis 14 Tage angestrebt werden muss.

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