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25 Jahre Neues Rezeptur-Formularium

06.06.2008  10:28 Uhr

Jubiläumsfeier

25 Jahre Neues Rezeptur-Formularium

Von Daniela Biermann und Sven Siebenand, Eschborn

 

Das Standardwerk der Rezeptur in Deutschland, das Neue Rezeptur-Formularium, ist 25 Jahre alt geworden. Grund genug zum Feiern und zum fachlichen Austausch. Sechs Vorträge im Rahmen der Jubiläumsfeier drehten sich rund um das Thema Rezeptur.

 

»Balkenwaage, Mörser und Pistill gehören auch heute noch zum klassischen Bild des Apothekers in der Öffentlichkeit«, sagte ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt zu Beginn seiner Grußworte. In den Augen des Patienten stelle eine extra für ihn handgefertigte Rezeptur ein Unikat dar. Völlig unbestritten sei die Kompetenz des Apothekers, wenn es um die Herstellung gehe. Ausdrücklich lobte Schmidt die Energie, die die Arbeitsgruppe Neues Rezeptur-Formularium (NRF) seit Anfang der 1980er-Jahre aufgebracht hat, um den traditionellen Rezepturbestand der deutschen Apotheke zu sichten, Obsoletes auszusondern und den wertvollen Kernbestand für Ärzte und Patienten zu sichern. Ebenso lobenswert seien die Bestrebungen zur Qualitätssicherung. Denn die Herstellung von Rezepturen in der Apotheke wird sich letztlich an der Praxis in der Industrie messen lassen müssen. Schmidt war sich sicher, dass individuelle Rezepturen auch zukünftig ihren Platz haben werden. »Die Geschichte des NRF zeigt, dass auch große Änderungen zu meistern sind, wenn man sie mit Mut und Entschlossenheit angeht«, beglückwünschte er die Arbeitsgruppe für ihr Engagement.

 

»Jedes Jahr stellen Apotheken mehr als 15 Millionen Rezepturen her, die von den Krankenkassen erstattet werden«, sagte Dr. Christiane Eckert-Lill, ABDA-Geschäftsführerin Pharmazie, in ihren Grußworten. Das NRF stellt dabei eine wichtige Unterstützung für die Apotheken dar. Eckert-Lill informierte, dass die erste Stammlieferung des NRF im Jahr 1983 30 Rezepturen beinhaltet hatte. Mittlerweile ist das NRF auf etwa 250 Monographien angewachsen. Darauf könne man zu Recht stolz sein. »Die besten Rezepturen nützen nichts, wenn der Dermatologe sie nicht verordnet«, sagte Eckert-Lill. Daran müsse und werde man zukünftig arbeiten. So sollen zum Beispiel interdisziplinäre Apotheker-Dermatologen-Qualitätszirkel ins Leben gerufen werden.

 

Aus der Sicht eines Fachverlages ging Peter J. Egenolf, Geschäftsführer des Govi-Verlages, auf 25 Jahre NRF ein. Dieses Projekt sei nicht nur aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Erfolg. Ausdrücklich lobte Egenolf die Ernsthaftigkeit der pharmazeutischen Bestrebungen der Arbeitsgruppe, ohne die der Fachverlag nicht leben könne. »Sie leisten Hervorragendes, nicht nur für den Verlag, sondern für den gesamten Berufsstand«, beglückwünschte er die Arbeitsgruppe. »Durch die Betreuung der NRF-Rezeptur-Informationsstelle werden Sie zu wahren Helden des pharmazeutischen Alltags«, fügte Egenolf hinzu.

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