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ARZNEISTOFFE

Zoledronsäure|Zometa®|68|2001

STOFFGRUPPE
68 Osteoporosemittel/Calcium-/Knochenstoffwechselregulatoren
WIRKSTOFF
Zoledronsäure
FERTIGARZNEIMITTEL
Zometa®
HERSTELLER

Novartis Pharma

MARKTEINFÜHRUNG (D)
05/2001
DARREICHUNGSFORM

4 mg/5 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

4 mg/100 ml Infusionslösung

ATC-CODE
M05BA08
ORPHAN DRUG
Nein

Indikationen

Zometa ist zugelassen zur Prävention skelettbezogener Komplikationen bei erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenen, auf das Skelett ausgedehnten Tumorerkrankungen und zur Behandlung der tumorinduzierten Hypercalcämie.

Wirkmechanismus

Als Standardbehandlung der tumorinduzierten Knochenerkrankung sind heute Bisphosphonate wie Pamidronsäure etabliert. Sie hemmen die Knochenresorption durch Inhibierung der Osteoklasten-Aktivität und sollen Folgen wie Knochenbrüche und -schmerzen vermeiden oder lindern. Wie auch die älteren Bisphosphonate ist Zoledronsäure ein Pyrophosphat-Analogon (-P-C-P-Struktur). Sie ähnelt strukturell der Pamidronsäure, hat aber anstelle der Aminoethyl-Seitenkette einen Imidazolring.

Anwendungsweise und -hinweise

Die empfohlene Dosis zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen beträgt 4 mg Zoledronsäure in Abständen von drei bis vier Wochen. Die Patienten sollten zusätzlich 500 mg Calcium und 400 I.E. Vitamin D pro Tag oral erhalten. Bei der Entscheidung über die präventive Therapie sollte berücksichtigt werden, dass die Wirkung nach zwei bis drei Monaten eintritt.

 

Die empfohlene Dosis zur Behandlung der tumorinduzierten Hypercalcämie beträgt eine Einzeldosis Zometa 4 mg.

Wichtige Wechselwirkungen

Vorsicht ist geboten, wenn Zometa zusammen mit anderen Arzneimitteln gegeben wird, die möglicherweise die Nierenfunktion beeinträchtigen könnten. Es ist auch auf eine möglicherweise während der Behandlung auftretende Hypomagnesiämie zu achten.

 

Bei Patienten mit multiplem Myelom kann das Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion erhöht sein, wenn Zometa zusammen mit Thalidomid angewendet wird.

 

Vorsicht ist geboten, wenn Zometa zusammen mit anti-angiogenetischen Arzneimitteln angewendet wird, da hierbei eine erhöhte Inzidenz von Kiefernekrosen beobachtet wurde.

Nebenwirkungen

Häufigste unerwünschte Wirkungen in Studien zu Zoledronsäure waren Fieber, grippeähnliche Symptome, Knochen- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Verwirrung und Magen-Darm-Beschwerden.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

In der Stillzeit ist Zometa kontraindiziert.

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.

Studien

Am Tier hemmte Zoledronsäure die Knochenresorption, ohne die Neubildung, Mineralisation oder die mechanischen Eigenschaften des Knochens zu stören. In mehreren Studien wurde die Wirksamkeit bei Patienten mit Prostata-, Brust- und Lungenkrebs sowie multiplem Myelom gezeigt.

 

In einer Vergleichsstudie erhielten 287 Patienten entweder 4 oder 8 mg Zoledronsäure als fünfminütige Infusion oder 90 mg Pamidronsäure über zwei Stunden. Unter Zoledronsäure erreichte die Hälfte der Patienten bereits nach vier Tagen normale Calciumwerte (unter Pamidronsäure nur ein Drittel); nach zehn Tagen hatten 86 bis 88 Prozent der Zoledronsäure-Patienten die Normwerte erreicht (versus 69,7 Prozent aus der Pamidronsäure-Gruppe). Der Effekt hielt unter Zoledronsäure deutlich länger an (Auftreten eines Rezidivs nach 32 bis 43 versus 18 Tagen).

Hintergrundinfos

Etwa 10 bis 20 Prozent der Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung und Knochenmetastasen leiden an einer tumorinduzierten Hypercalcämie; sie ist eine der häufigsten metabolischen Komplikationen.

Besonderheiten

Bei der Lagerung von Zometa sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.

Zometa ist verschreibungspflichtig.

Formeln

Zoledronsäure

Zoledronsäure

Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).

zoledronsaeure.wrl

Weitere Hinweise

Während der Schwangerschaft sollte Zometa nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie mit Zometa eine Schwangerschaft vermeiden. Während der Stillzeit ist Zometa kontraindiziert.

Letzte Aktualisierung: 18.05.2017