Candesartan|Atacand®|17|1997 |
AstraZeneca
4 mg Tabletten
8 mg Tabletten
16 mg Tabletten
protect 32 mg Tabletten
plus 8 mg/12,5 mg Tabletten
plus 16 mg/12,5 mg Tabletten
plus 32 mg/12,5 mg Tabletten
plus forte 32 mg/25 mg Tabletten
Atacand ist zugelassen zur Behandlung der primären Hypertonie bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren.
Es ist außerdem zugelassen zur Behandlung erwachsener Patienten mit Herzinsuffizienz und eingeschränkter linksventrikulärer systolischer Funktion, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden, oder als Add-on-Therapie bei Patienten, die trotz optimaler Therapie eine symptomatische Herzinsuffizienz aufweisen, wenn MRA nicht vertragen werden.
Atacand plus enthält neben Candesartan auch Hydrochlorothiazid. Es ist zugelassen zur Behandlung der primären Hypertonie bei erwachsenen Patienten, deren Blutdruck mit einer Candesartan- oder Hydrochlorothiazid-Monotherapie nicht optimal kontrolliert werden kann.
Candesartan ist der fünfte Vertreter der Angiotensin-II-Antagonisten beziehungsweise der sogenannten Sartane. Sie hemmen den Antiotensin-II-Rezeptor vom Typ 1. Während Losartan eine kompetitive Hemmung der AT-1-Rezeptoren mit einer Dissoziationshalbwertszeit von 2,5 Minuten bewirkt, geht Candesartan eine festere Bindung mit dem Rezeptor ein und zeigt eine Dissoziationshalbwertszeit von über einer Stunde sowie bis 16 mg eine dosislineare Wirkung. Klinisch wirkt sich dieser Unterschied darin aus, dass eine einmal tägliche Dosierung von 4 bis 16 mg Candesartan eine Blutdrucksenkung auf mindestens 80 Prozent des maximalen Wertes über 24 Stunden bewirkt. Es wirkt damit wesentlich länger als Losartan. Bezogen auf die Wirkstärke sind 8 mg Candesartan vergleichbar mit 5 mg Amlodipin, 10 mg Enalapril oder 50 mg Losartan.
Die empfohlene Anfangsdosis und die übliche Erhaltungsdosis sind 8 mg Candesartan einmal täglich. Der Großteil der antihypertensiven Wirkung wird innerhalb von vier Wochen erreicht. Falls erforderlich kann die Erhaltungsdosis auf bis zu 32 mg erhöht werden.
Eine Anfangsdosis von 4 mg sollte bei bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, einschließlich Hämodialyse-Patienten, bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion, bei Patienten mit Herzinsuffizienz sowie bei Kindern gewählt werden. Bei älteren Patienten ist keine Anpassung der Anfangsdosis erforderlich.
Bei Patienten mit schwarzer Haufarbe ist der blutdrucksenkende Effekt geringer ausgeprägt als bei Patienten mit heller Hautfarbe. Daher können bei ihnen eine Auftitration und eine Begleittherapie häufiger notwendig sein, um den Blutdruck ausreichend zu kontrollieren.
Atacand wird einmal täglich mit oder ohne Nahrung eingenommen. Nahrung beeinflusst die Bioverfügbarkeit von Candesartan nicht.
Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan und kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten oder kaliumhaltigen Salzersatzmitteln kann den Kaliumspiegel erhöhen. Dieser sollte daher überwacht werden.
Nicht empfohlen wird die gleichzeitige Anwendung von Candesartan und Lithium, da diese möglicherweise zu einem Anstieg der Serumlithium-Konzentration und der Toxizität führen kann. Ist eine gleichzeitige Gabe notwendig, sollten die Lithium-Spiegel sorgfältig überwacht werden.
Wenn Angiotensin-II-Antagonisten gleichzeitig mit NSAR gegeben werden, kann es zu einer Abschwächung der antihypertensiven Wirkung kommen.
Die gleichzeitige Gabe von Angiotensin-II-Antagonisten und NSAR kann das Risiko einer Abnahme der Nierenfunktion führen, einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens. Auch das Risiko für einen Anstieg des Serumkaliums kann zunehmen. Das gilt besonders besonders für Patienten mit bereits schlechter Nierenfunktion. Die Kombination sollte daher besonders bei älteren Patienten mit Vorsicht verabreicht werden.
Eine duale Blockade des RAAS durch gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren geht im Vergleich zur Anwendung der jeweils einzelnen Substanz mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) einher.
Die in Studien zu Candesartan am häufigsten genannten Nebenwirkungen waren Schwindel/ Drehschwindel, Kopfschmerzen und Atemwegsinfektionen.
Candesartan ist im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester kontraindiziert. Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion und/oder Cholestase sowie Kindern unter einem Jahr dürfen Candesartan nicht einnehmen.
Ebenfalls kontraindiziert ist die gleichzeitige Anwendung von Candesartan mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m²).
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Im November 1997 führte Takeda den Angiotensin-II-Antagonisten Candesartan unter dem Fertigarzneimittel-Namen Blopress in Deutschland ein. Aufgrund der von dem Unternehmen als gut bewerteten Marktchancen wurde Candesartan der Firma Astra zur weltweiten Mitvermarktung in Lizenz gegeben.
Für die Lagerung von Atacand sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.
Atacand ist verschreibungspflichtig.
Candesartan
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels:
Die Anwendung von Candesartan im ersten Schwangerschaftstrimester wird nicht empfohlen. Im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester ist sie kontraindiziert. Eine Anwendung von Candesartan während der Stillzeit wird nicht empfohlen.
Letzte Aktualisierung: 16.04.2018