Eine Deeskalation der Insulintherapie ist bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zu prüfen,
Bei Hochbetagten und Menschen mit Typ-2-Diabetes, die an ihrem Lebensende stehen, kann die Insulintherapie reduziert oder wenn es die Stoffwechsellage erlaubt, komplett abgesetzt werden. Dies liegt in der Entscheidung des Arztes. Hier müssen Lebensqualität und Autonomie einerseits gegen schwankende Blutzuckerspiegel und Flexibilität bei der Nahrungsaufnahme andererseits abgewogen werden.
Mit Blick auf die bessere Adhärenz können einmal wöchentlich anzuwendende Fertigpens mit GLP-1-Analoga eine Alternative sein.
Das größte Problem bei der Insulintherapie ist die Gefahr für Hypoglykämien. Neue Insulinanaloga, zum Beispiel Insulin Degludec und Insulin Detemir, haben sehr lange Halbwertszeiten und stellen einen stabilen Verlauf der Glucosewerte tags und nachts sicher, ohne die Gefahr einer gravierenden Hypoglykämie.
Ausreichend trinken – ein Thema für viele Senioren / Foto: Adobe Stock/Wesley JvR/peopleimages.com
Bei älteren gebrechlichen Patienten sind Arzneimittel, die die Gewichtsabnahme fördern, zum Beispiel SGLT2-Hemmer und GLP-1-Analoga, mit Vorsicht einzusetzen. Die Patienten sollten regelmäßig gewogen werden. Bei stärkerer Gewichtsabnahme ist ein Wechsel auf eine anabole Therapie mit Insulin zu überdenken.
Bekommt der Patient zusätzlich zu einem SGLT2-Hemmer noch Diuretika, ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zwischen 1,5 und 2 Litern pro Tag zu achten. Gastrointestinale Infektionen mit Diarrhö und Erbrechen, aber auch zu wenig Trinken in den warmen Sommermonaten bedeuten nicht nur die Gefahr der Entgleisung der Blutzuckerwerte, sondern auch ein hohes Risiko für Dehydrierung und Exsikkose.