Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Diabetespatienten

Was im Alter zu beachten ist

Polymedikation, Multimorbidität, körperliche und geistige Einschränkungen sowie ein erhöhtes Sturzrisiko sind Faktoren, die bei der Therapie von alten Menschen mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen sind. Die Vermeidung von Hypoglykämien und der Erhalt der Lebensqualität stehen im Fokus, auch in der pharmazeutischen Beratung.
AutorKontaktKatja Renner
Datum 11.04.2024  07:00 Uhr

Aktuell sind 8,5 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes mellitus erkrankt, 95 Prozent von ihnen am Typ 2 (1). Unter den chronischen Erkrankungen im Alter ist Typ-2-Diabetes eine der häufigsten. Im Alter zwischen 80 und 89 Jahren ist die Prävalenz am höchsten, jeder Vierte in dieser Altersgruppe leidet daran (2).

Die Herausforderung in der medizinischen und pharmazeutischen Betreuung dieser Patientengruppe besteht darin, den häufigen körperlichen Veränderungen, zum Beispiel Kognitionseinschränkungen, Immobilität, Gebrechlichkeit, aber auch Multimorbidität, Polymedikation und Pflegebedürftigkeit, individuell zu begegnen. Deshalb ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Arzt, Apotheker und Pflege, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt, unverzichtbar.

Gemäß der im Mai 2023 aktualisierten Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Diabetes (3) sind die Therapieziele gemeinsam mit dem Patienten nach dem Prinzip der partizipativen Entscheidungsfindung auf Basis des persönlichen Risikoprofils zu vereinbaren. In der Versorgungsrealität sind bei älteren Patienten oft auch Betreuungspersonen oder Angehörige miteinbezogen. Konkret bedeutet dies, dass Arzt und Patient gemeinsam nach geteilter Information über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten die Art der Therapie und deren Ziele vereinbaren.

Der Sinn dieses Prinzips ist es, den Patienten verantwortlich in die Entscheidung einzubeziehen, sein Therapieverständnis zu fördern und die Adhärenz sicherzustellen. Ist das aufgrund von kognitiven Einschränkungen nicht möglich, können Angehörige oder Betreuer hinzugezogen werden oder der Arzt muss die Entscheidung für den Patienten treffen.

Geriatrisches Assessment

Für eine sichere Therapieplanung ist es sinnvoll, die Fähigkeiten und Defizite des Patienten mit einem geriatrischen Assessment festzustellen. Entsprechend der Einstufung wird abgewogen, wie die Therapie umgesetzt werden soll und ob dazu Unterstützung benötigt wird. Die Vermeidung von Hypoglykämien und die Stärkung der individuellen Lebensqualität stehen im Vordergrund.

Die Praxisempfehlung der Deutschen Diabetes Gesellschaft schlägt eine Einteilung der Patienten in funktionelle Gruppen vor (Tabelle 1).

Ältere Diabetiker mit kognitiven Einschränkungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Hypoglykämien; andererseits belastet eine schlechte Stoffwechsellage die geistige Leistungsfähigkeit. Der behandelnde Arzt muss den Patienten nicht nur krankheitsgemäß, sondern auch geriatrisch einstufen, um zu erfassen, in welchem Maß dieser seine Diabetestherapie noch selbstständig umsetzen kann. Dafür eigen sich geriatrische Assessments:

  • Der Barthel-Index erfasst die Aktivitäten des täglichen Lebens.
  • Der »Timed Up & Go«-Test misst die Mobilität und Sturzgefahr.
  • Der Geldzähltest überprüft kombiniert die Fähigkeiten, mit Zahlen umzugehen, die Feinmotorik, Sehfähigkeit und Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit.
Einteilung Patientenbeschreibung HbA1c-Zielkorridor (Prozent)
funktionell unabhängig ältere Menschen mit Diabetes und gutem funktionellen Status,
Patienten mit geringer Komorbidität, allenfalls geringer kognitiver Einschränkung und guten Kompensationsmöglichkeiten
≤7,5
funktionell leicht abhängig ältere Menschen mit Diabetes und eingeschränktem funktionellen Status,
Patienten mit Multimorbidität, funktionellen und kognitiven Einschränkungen sowie geriatrischen Syndromen
≤8,0
funktionell stark abhängig ältere Menschen mit Diabetes und extrem eingeschränktem funktionellen Status oder terminal erkrankte Menschen,
Patienten mit Multimorbidität, geriatrischen Symptomen, ausgeprägten funktionellen und kognitiven Einschränkungen sowie Erkrankungen mit limitierter Lebensprognose wie terminale Herz-, Nieren- oder Tumorerkrankungen
≤8,5
Lebensende Menschen, die sich in der unmittelbaren Sterbephase befinden HbA1c sekundär, Ziel Symptomfreiheit
Tabelle 1: Einteilung älterer Patienten in funktionelle Gruppen und empfohlene HbA1c-Zielkorridore; nach (4)
Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa