TK bietet Corona-Fernbehandlung inklusive E-Rezept mit Noventi |
Patienten der TK müssen nun nicht mehr zum Arzt gehen, sondern können sich bei Verdacht auf oder Erkrankung mit Covid-19 bei per TK-Doc-App per Videotelefonie behandeln lassen. E-Rezepte sollen bei einer der 7000 Apotheken eingelöst werden können, die über die Noventi-Software zur Verarbeitung des E-Rezepts verfügen. / Foto: Symbolbild/Adobe Stock/M.Doerr & M.Frommherz
Alle TK-Versicherten mit entsprechenden Symptomen können sich laut TK an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr unter der Telefonnummer 040 – 46 06 61 91 00 ärztlich beraten lassen. Diese Beratung übernehmen rund 200 Ärzte aller Fachrichtungen, Vertragspartner der Kasse für diesen Service ist der Dienstleister ife Gesundheit, erläutert die Kasse auf Nachfrage der PZ.
Mit der TK-Doc-App können sich Versicherte nun zudem per TK-Onlinesprechstunde behandeln, Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausstellen lassen, heißt es. Zurzeit behandeln drei niedergelassene Ärzte aus Schleswig-Holstein die Versicherten per Videotelefonie, so ein Sprecher der Kasse.
Die Versicherten können wählen zwischen einem klassischen Papierrezept, welches per Post zugeschickt wird, und einem E-Rezept. Hierzu erhalte der Versicherte einen QR-Code auf sein Smartphone, den er direkt an Apotheken weiterleiten kann. Durch den Botendienst der Apotheken sei auch eine Lieferung nach Hause inklusive einer kontaktlosen Übergabe des Arzneimittels möglich.
Doch ganz so einfach, ist es für Versicherte noch nicht, ein E-Rezept nach einer Corona-Video-Behandlung bei einer Apotheke einzulösen. Zurzeit sind nämlich erst drei Apotheken in der App hinterlegt, so die TK. Demnach dient eine spezielle Hotline der Kasse dazu, telefonisch eine Apotheke in der Nähe des Versicherten herauszusuchen, bei der E-Rezepte eingelöst werden können. Dies geschehe aus den 7000 Offizinen, die bei Noventi angeschlossen sind. Bei Bedarf werde auch explizit eine Apotheke mit Botendienst für den Patienten ermittelt.
Allerdings muss die TK zurzeit noch mit jeder einzelnen Apotheke einen Vertrag zur Besonderen Versorgung nach Paragraph 140 SGB V abschließen, um vertragliche Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten und damit die eingelösten E-Rezepte von den Apotheken mit der TK abgerechnet werden können , heißt es gegenüber der PZ. Vor diesem Hintergrund könnten nicht sofort einfach alle Apotheken in die TK-Doc-App hochgeladen werden, was technisch möglich sein, sondern das Angebot entwickele sich Schritt für Schritt. Ziel der Kasse sei es jedoch, möglichst viele Apotheken für das Projekt zu gewinnen. Bereits seit November vergangenen Jahres kooperiert die TK mit Noventi beim Ausbau der Fernbehandlung und beim E-Rezept.
Zurzeit ist laut TK auch noch keine Versandapotheke an der Medikamentenversorgung nach einer Corona-Fernbehandlung via TK-App beteiligt. Und das obwohl die technische Umsetzung des E-Rezepts bei der Kasse von der Firma eHealth-Tec erfolgte, einer Tochter der schweizerischen DocMorris-Mutter Zur Rose. Auch bei ihrem E-Rezept-Pilotprojekt in Hamburg hat die TK nach eigenen Angaben bereits erfolgreich mit eHealth-Tec zusammenarbeitet.
Die TK sieht sich nach Angaben ihres stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Thomas Ballast für ein bundesweites Versorgungsnetz gut aufgestellt und gibt sich offen für weitere Apotheken-Anbieter. Man sei mit weiteren Vor-Ort- und Versandapotheken sowie Apothekensoftware-Herstellern im Gespräch, heißt es. Auch der Anschluss von weiteren Arztpraxen mit Hilfe der Standard-Praxissoftwaresysteme sei geplant.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.