Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Geriatrische Patienten
-
Schmerzen effektiv und sicher behandeln

Schmerzen sind kein normaler Teil des Alterungsprozesses, aber sie nehmen mit dem Alter und bei Erkrankungen zu. Eine gute Kenntnis der analgetisch wirksamen Substanzen, geschickte Kombination von galenischen Formen und Wirkungsmechanismen sowie eine einfühlsame Beratung älterer und alter Menschen kann deren Lebensqualität verbessern.
AutorKontaktIsabel Waltering
Datum 20.11.2025  09:00 Uhr

Starke Opioid-Analgetika

Morphin zeigt kaum altersabhängige Veränderungen der Pharmakokinetik. Präparate stehen in fast allen galenischen Formen zur Verfügung. Die aktiven Metabolite werden renal eliminiert, sodass Morphin nicht bei einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) kleiner als 30 ml/min gegeben werden sollte (27). Aufgrund der möglichen Akkumulation des aktiven Metaboliten M-6-Glucuronid sollte Morphin sehr vorsichtig oder gar nicht bei geriatrischen Patienten verordnet werden (28).

Hydromorphon ist ein reiner µ-Antagonist. Es hat keine aktiven Metaboliten, nur eine geringe Plasmaeiweißbindung und kaum CYP-Interaktionen und eventuell etwas weniger Nebenwirkungen als Morphin. In verschiedenen galenischen Formen gilt es als gut geeignet für geriatrische Patienten (25).

Oxycodon ist aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit und fehlender toxischer Metaboliten eine gute Wahl in der älteren Population (29). Es gibt schnell freisetzende und retardierte Formen. Zu beachten ist die Verstoffwechslung durch die Leber (12). Häufig werden fixe Kombinationen mit Naloxon verwendet, die zu weniger Obstipation führen sollen. Dabei ist zu beachten, dass Naloxon ab einer bestimmten Menge nicht mehr in seine unwirksame Form überführt wird und dann die Oxycodon-Wirkung antagonisiert. Daher sollte in einer Fixkombination eine Tagesdosis von 80/40 mg Oxycodon/Naloxon nicht überschritten werden (30). Wegen seiner geringen deliranten Wirkung kann auch Oxycodon gut bei geriatrischen Patienten, besonders mit geringer kognitiver Reserve, eingesetzt werden.

Ebenfalls ein geringes Potenzial für ein Delir zeigt Buprenorphin. Aufgrund seiner hohen Lipophilie wird es in der Dauergabe zumeist als transdermales therapeutisches System (TTS, Kasten) oder als Sublingualtablette eingesetzt. Die Nebenwirkungsrate für Übelkeit, Erbrechen und Obstipation ist geringer als bei Morphin. Es wird nicht renal eliminiert, erhöht kaum die Sturzgefahr und hat einen Ceiling-Effekt hinsichtlich der Atemdepression, aber nicht der analgetischen Wirkung, womit Buprenorphin in der Geriatrie gut einsetzbar ist (31–33). Hinsichtlich einer möglichen geringeren Toleranzentwicklung ist Buprenorphin dem Fentanyl vorzuziehen (34).

Auch Fentanyl wird in der Dauertherapie als TTS eingesetzt; für Schmerzspitzen stehen schnell wirksame Formen wie Buccaltabletten und Nasensprays zur Verfügung. Es ist in der Geriatrie durchaus geeignet, hat aber ein gewisses anticholinerges Potenzial und interagiert mit serotonergen Substanzen (35). Kombinationen mit starken CYP3A4-Hemmern können wie bei Oxycodon und Tramadol zu schweren Intoxikationen mit Atemdepression, Delir und Muskelkontraktionen (Myoklonie) führen (36).

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa