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Verbesserter Impfstoffkandidat

Sanofi und GSK starten zweiten Versuch gegen Covid-19

Der gemeinsame Covid-19-Impfstoffkandidat von Sanofi und GSK hatte in einer ersten Phase-I/II-Studie nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Nun startet eine neue Studie mit einer neuen Antigen-Formulierung.
Daniela Hüttemann
22.02.2021  17:00 Uhr

Mit Sanofi-Pasteur und Glaxo-Smith-Kline hatten sich zu Beginn der Corona-Pandemie zwei der größten und erfahrensten Impfstoffhersteller der Welt zusammengetan, um einen rekombinant hergestellten adjuvantierten proteinbasierten Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln. Dabei stellt Sanofi das Antigen (das Spike-Protein von SARS-CoV-2) her, basierend auf der gleichen Technologie wie bei seinem neuen Grippeimpfstoff Supemtek® (in den USA bereits seit 2017 als Flublok® auf dem Markt). Dazu steuert GSK sein Adjuvanziensystem AS03 bei, das schon 2009 im H1N1-Pandemieimpfstoff Pandemrix® enthalten war.

Doch was sich bei Grippe bewährt hat, scheint bei Covid-19 zumindest nicht auf Anhieb aufzugehen. Die im Dezember verkündeten ersten klinischen Ergebnisse enttäuschten zumindest für die Altersgruppe über 50 Jahre und die Firmen kündigten daraufhin an, das Formulierungsschema des Impfstoffs zu überarbeiten. Nun sind die Unternehmen so weit, eine neue Phase-II-Studie damit zu starten, wie heute Sanofi meldet. Wie genau die Antigenformulierung geändert wurde, wird aus der Pressemitteilung nicht ersichtlich.

An 720 Freiwilligen ab 18 Jahre soll die neue Formulierung nun in verschiedenen Dosierungen erprobt werden, davon eine Hälfte unter und eine Hälfte über 60. Die neue Formulierung soll auch bei älteren Impflingen eine ausreichende Immunantwort auslösen, hoffen die Firmen. Der Impfstoff wird in zwei Dosen im Abstand von 21 Tagen gegeben. Die Studie wird in den USA, Honduras und Panama durchgeführt.

Erfolg vorausgesetzt soll dann im zweiten Quartal dieses Jahres eine Phase-III-Studie starten. Läuft alles gut, könnte der proteinbasierte Impfstoff im vierten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen, so der Zeitplan der Unternehmen. »Wir sind zuversichtlich, dass unser Impfstoffkandidat ein großes Potenzial hat, und wir sind von den neuesten präklinischen Daten sehr ermutigt«, so Sanofi-Pasteur-Chef Thomas Triomphe. Sanofi bestätigte zugleich, dass es angesichts der Virusvarianten bereits an neuen Versionen des Impfstoffs arbeite. An Anpassungen der Covid-19-Vakzinen arbeiten derzeit auch andere Impfstoffhersteller. Sanofi hatte vor Kurzem auch angekündigt, mit einem zweiten Impfstoffkandidaten, eine mRNA-Vakzine, eine Phase-I/II-Studie noch in diesem Quartal starten zu wollen

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