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Supemtek

Erster rekombinanter Grippeimpfstoff erhält Zulassung

Die Europäische Kommission hat den tetravalenten Grippeimpfstoff Supemtek® von Sanofi zugelassen. Die ersten Markteinführungen der Fertigspritze sind allerdings erst für die Grippesaison 2022/2023 geplant.
Kerstin A. Gräfe
19.11.2020  15:30 Uhr

Supemtek wird nicht wie andere Grippeimpfstoffe in Hühnereiern oder Zellkulturen gezüchtet, sondern rekombinant hergestellt. Laut Sanofi ist es in der EU die erste mit diesem Verfahren hergestellte zugelassene Influenza-Vakzine. Sie enthält als Antigen rekombinantes Hämagglutinin und darf zur Grippeimpfung von Personen ab 18 Jahren eingesetzt werden.

Die europäische Zulassung basiert auf den Daten von zwei Phase-III-Studien mit mehr als 10.000 Patienten, die entweder einen herkömmlichen Grippeimpfstoff auf Hühnerei-Basis oder den rekombinant hergestellten Impfstoff bekamen. Laut Sanofi ist der rekombinante Impfstoff den herkömmlichen Vakzinen überlegen: Supemtek konnte im Vergleich das Risiko für eine Influenza-Infektion ab einem Alter von 50 Jahren um 30 Prozent reduzieren. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) geht von einer mindestens vergleichbaren Immunantwort wie unter den Ei-basierten Vakzinen aus. Als häufigste Nebenwirkungen traten Schmerzen und Druckgefühle an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit sowie Muskel- und Gelenkschmerzen auf.

Sanofi erwartet die ersten Markteinführungen für die Grippesaison 2022/2023. In einigen Ländern soll aber die Möglichkeit bestehen, bereits in der Saison 2021/2022 Dosen zu bekommen. In den USA ist der Impfstoff unter dem Namen Flublok® bereits seit 2017 auf dem Markt und wurde dort bereits mehr als zehn Millionen mal verimpft.

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