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Testosteron

Nur Fehlendes ersetzen

Krankheits- oder altersbedingt können ­Männer einen klinisch relevanten Testosteronmangel entwickeln. Eine Testosteron-Ersatztherapie kann helfen. Bei korrekter Indikationsstellung gilt diese als sicher. Gele oder Injektionen sollten bevorzugt werden.
Nicole Schuster
15.12.2019  08:00 Uhr

Das Männerhormon bei Frauen

Testosteron ist im weiblichen Körper an der Estradiol-Synthese beteiligt. Wie bei Männern stimuliert das Hormon auch bei Frauen den Aufbau der Muskulatur, die Bildung von Erythrozyten und deren Eisenaufnahme sowie den Knochenaufbau und wirkt Libido-steigernd. Der Normwert für Gesamttestosteron bei Frauen liegt bei etwa 0,5 bis 2,0 nmol/L. Während der Wechseljahre sinkt nicht nur die Estrogen-Produk­tion in den Ovarien, sondern auch die Testosteron-Bildung. Eine Folge des Hormonabfalls ist eine reduzierte Knochendichte und ein damit ein­hergehendes erhöhtes Risiko für eine ­Osteoporose.

Ob Frauen eine Substitutionstherapie mit Testosteron erhalten sollen, ist bei Medizinern umstritten. Bei ovarektomierten oder postmenopausalen Frauen mit krankhaft vermindertem sexuellen Interesse kann der Arzt ­einen Behandlungsversuch unternehmen. Bevorzugt wird die dermale Applikation. Durch die Behandlung sollte die Testosteron-Konzentration jedoch nicht den Normbereich bei Frauen von etwa 2 nmol/L längerfristig überschreiten.

Angepriesen wird Testosteron neuerdings auch als Mittel, um das sexuelle Wohlbefinden von Frauen nach der Menopause zu steigern. »Für diese Anwendung gibt es kein zugelassenes Arzneimittel«, macht Leiber deutlich. Kritiker merken an, dass es sich dabei um eine Medikalisierung der Sexualität handelt und zählen solche Testo­steron-Gaben für Frauen zu den Lifestyle-Arzneimitteln.

Ein Risiko der Anwendung von ­Testosteron bei Frauen sind unerwünschte androgene Effekte wie Akne, Hirsutismus, Alopezie und eine tiefere ­Stimme, die nicht immer reversibel sind. Langfristig ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, Brustkrebs, ein Endometriumkarzinom oder kardiovaskuläre Erkrankungen zu entwickeln, zu bedenken (22).

Wichtigste Kontraindiktion für eine TRT ist eine Schwangerschaft. Tes­tosteron könnte den Fetus durch seine virilisierende Wirkungen schädigen (23).

Männliche TRT-Patienten sollten wissen, dass extern zugeführtes Testosteron kein Jungbrunnen ist, der ihnen im Alter Jugendlichkeit und Männlichkeit zurückbringt. Ein weiterer wichtiger Hinweis: Die Substitution führt oft erst nach Wochen zur Verbesserung der Symptome. Wichtig ist auch, dass Männer unter einer TRT an die von ihrem Arzt empfohlenen Kontrolluntersuchungen denken. 

Bitte beachten Sie das Interview mit Professor Dr. Patrick Rene Diel unter www.pharmazeutische-zeitung.de/hochriskante-muskelmacher

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