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Testosteron

Nur Fehlendes ersetzen

Krankheits- oder altersbedingt können ­Männer einen klinisch relevanten Testosteronmangel entwickeln. Eine Testosteron-Ersatztherapie kann helfen. Bei korrekter Indikationsstellung gilt diese als sicher. Gele oder Injektionen sollten bevorzugt werden.
Nicole Schuster
15.12.2019  08:00 Uhr

Freies und gebundenes Testosteron

Die Leydig-Zellen des Hodens und in begrenztem Maß auch die Nebennieren bilden das Hormon beim Mann. Bei der Frau sind es ebenfalls die Nebennieren, teilweise auch die Eierstöcke und das Fettgewebe. Die Hirnanhangsdrüse und der Hypothalamus im Zwischenhirn steuern die Produktion in den Hoden des Mannes. Dazu gibt die Hirnanhangsdrüse das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) ins Blut ab. LH ist hauptsächlich für die Testosteron-Produktion verantwortlich, während FSH die Spermienproduktion mithilfe von Testosteron reguliert. Der größte Teil des Testosterons ist im Blut an Eiweiß gebunden, etwa an das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG). Der Anteil an freiem Hormon ist gering. Der Testosteron-SHBG-Quotient ergibt das biologisch wirksame freie Testosteron. Bei Männern liegt der freie Androgen-Index altersabhängig bei über 30 Prozent und bei Frauen unter 6 Prozent.

Üblich war es bislang, den Testosteron-Wert in den Morgenstunden zwischen 8 und 11 Uhr zu messen, da das bei normalem Tag-Nacht-Verhalten dem circadianen Rhythmus entspricht. Falls Männer aber zum Beispiel regelmäßig Nachtschicht arbeiten, müsste bei ihnen die Blutprobe am Abend ­genommen werden, da die Werte weniger von der Uhrzeit als vom Schlaf-Wach-Rhythmus des Individuums abhängen (3). Daher sollten Mediziner vor allem darauf achten, bei einem Mann immer um ungefähr die gleiche Uhrzeit zu messen (2).

Als Normwert bei erwachsenen Männern gilt eine Testosteron-Gesamtkonzentration (tT) im Blutserum von über 12,0 nmol/L und an freiem Testosteron (fT) von 243 pmol/L. Dagegen gelten tT-Werte unter 8 nmol/L als pathologisch. In einer Grauzone liegen Werte zwischen 8 und 12 nmol/L (4, 5). Einen klinisch relevanten Testosteron-Mangel nennt man Hypogonadismus.

Im Alter sinken die Werte

Auch aus nicht-pathologischen Gründen kann ein Testosteron-Wert niedriger sein als erwartet. Schon wenn sich die Schlafphase nähert, sinkt der Blutspiegel um etwa 20 Prozent ab. Mög­liche weitere Ursachen sind intensive körperliche Arbeit, Stress, schwere Erkrankungen, erbliche Störungen, Alkohol, Drogen oder bestimmte Medikamente, zum Beispiel Glucocorticoide, Opioide oder Spironolacton.

Einen erheblichen Einfluss auf den Testosteron-Spiegel hat das Lebensalter. Ab etwa dem 40. Lebensjahr sinkt dieser um 0,4 bis 1 Prozent jährlich, bei Männern mit Adipositas oder chronischen Krankheiten wie dem metabolischen Syndrom auch stärker (1, 2, 4). Das freie, nicht an Albumin gebundene Testosteron (fT) verringert sich sogar noch stärker, da im Alter vermehrt SHBG gebildet wird. Je nach Definition der Normwerte für Gesamt- und freies Testosteron weisen 10 bis 45 Prozent der älteren Männer erniedrigte Testo­steron-Spiegel auf.

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