Neues zur COPD-Therapie |
Inhalative Bronchospasmolytika sind das A und O der medikamentösen Therapie bei COPD-Patienten. / Foto: Getty Images/Letizia Le Fur
Die Autoren der aktuellen NVL haben viele Kapitel überarbeitet, unter anderem zu Diagnostik und Monitoring, Tabakentwöhnung, nicht medikamentösen und medikamentösen Therapien sowie die Versorgungskoordination (Stand August 2021; www.leitlinien.de/themen/copd). Es sind aber noch nicht alle Kapitel der Vorgängerversion von 2017 überarbeitet. Beispielsweise stehen die Themen akute Exazerbation, berufsbedingte COPD oder die palliativmedizinische Versorgung noch aus.
Die NVL definiert die COPD als »eine chronische, in der Regel progrediente Atemwegs- und Lungenerkrankung, die durch eine nach Gabe von Bronchodilatatoren nicht vollständig reversible Atemwegsobstruktion gekennzeichnet ist. Sie geht einher mit einer chronisch-obstruktiven Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem«. Die Hauptsymptome Atemnot, Husten und Auswurf lassen eine Einteilung in drei Schweregrade zu, was die Bedeutung der Anamnese unterstreicht (Tabelle 1).
Symptom | Beurteilung (qualitativ): leicht | Beurteilung (qualitativ): mittel | Beurteilung (qualitativ): schwer |
---|---|---|---|
Atemnot | geringgradig unter Belastung: keine Pause nach drei und mehr Stockwerken | unter Belastung: Pause nach einem bis drei Stockwerken | in Ruhe, bei geringster Belastung: Pause nach einem oder weniger Stockwerken |
Husten (Norm: weniger als zwei Hustenstöße/Stunde) | überwiegend nur morgens | mehrfach am Tag | ständig (tagsüber), auch in der Nacht |
Auswurf | nur morgens, keine Beschwerden am Tag oder in der Nacht | mehrfach täglich | ständig verschleimt, Abhusten stark erschwert |
Die COPD ist gekennzeichnet von Exazerbationen. Dies sind akute, über mindestens zwei Tage anhaltende Verschlechterungen der respiratorischen Symptome, die eine Intensivierung der Therapie erfordern. Je nach Behandlungsbedarf ergeben sich vier Schweregrade der Exazerbation.