Neues zur COPD-Therapie |
Ein andauerndes Problem bleibt die korrekte Anwendung der Inhalationssysteme. Die Patienten müssen eingehend und wiederholt instruiert werden – mit ihrem eigenen Inhalationssystem. Leider unterscheiden sich die verfügbaren Geräte erheblich.
Bei Sprühverneblern und Dosieraerosolen wird das Aerosol passiv erzeugt unabhängig von der Mitarbeit des Patienten. Somit funktioniert die Inhalation auch bei geringem Einatemfluss. Bei Dosieraerosolen muss die Koordination von Aerosolerzeugung und Einatmung geübt werden.
Der richtige Umgang mit einem Inhalator ist keineswegs trivial. / Foto: Fotolia/vbaleha
Elektrische Vernebler erzeugen das Aerosol passiv durch Druckluft oder Ultraschall, sind ebenfalls unabhängig von der Mitarbeit des Patienten und funktionieren auch bei geringem Einatemfluss. Die Medikamentenapplikation kann durch Aufsätze mit einer Stenose-Atmung kombiniert werden.
Die aktive Aerosolerzeugung aus Pulverinhalatoren erfordert Energie, die in unterschiedlichem Ausmaß durch den Druckabfall im Pulverinhalator oder durch die Scherkräfte einer forcierten Einatmung generiert wird.
Für viele Patienten, aber auch für viele Ärzte sind die erforderlichen Atemzugmanöver und deren Folgen für die bronchiale Deposition nicht recht nachvollziehbar. Hier hilft die Fachkompetenz von Apothekern weiter, die den Patienten entsprechend instruieren können.
Prinzipiell gilt: Je kleiner die Aerosolteilchen sind, desto langsamer und länger soll eingeatmet werden, um den Teilchen Gelegenheit zur Sedimentation im Bronchialbaum zu geben. Das gilt für Dosieraerosole, Sprühvernebler und elektrische Vernebler; die inspiratorische Anstrengung ist dabei gering. Das Atemmanöver beginnt mit tiefer Ausatmung (Exspiration), anschließend langsamer maximaler Einatmung (Inspiration) und endet mit einer langsamen Exspiration gegen die Lippenbremse.
Bei Pulverinhalatoren sind die kleinen Wirkstoffteilchen an größere Trägerpartikel gebunden, die sich im Atemstrom erst trennen müssen. Die dazu erforderliche Energie liefert eine forcierte Inspiration mit hohem Fluss, das heißt mit deutlich größerer Anstrengung. Nach tiefer Exspiration wird sehr schnell maximal eingeatmet und gegen die Lippenbremse langsam ausgeatmet. Bei Atemfluss-getriggerten Systemen ist ein definierter Inspirationsfluss für die Auslösung nötig. Man benötigt sie allenfalls bei Patienten, die Ein- und Ausatmung nicht gut koordinieren.
Es ist keineswegs banal, das optimale Gerät für jeden Patienten zu finden. Hier sind Ärzte und Apotheker gefordert, die adäquate Inhalatortechnik auszuwählen. Bei mangelnder Symptomkontrolle sollte man zuerst die Inhalationsweise des Patienten überprüfen und ihn bei Bedarf erneut instruieren. Erst im zweiten Schritt soll über ein besser geeignetes Device nachgedacht werden.