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Nationale Versorgungsleitlinie

Neues zur COPD-Therapie

Nationale Versorgungsleitlinien (NVL) werden regelmäßig aktualisiert, so auch die zur chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit (COPD). In der Neuauflage gibt es einige neue Aspekte, die für Apothekerinnen und Apotheker interessant sind. Dies betrifft vor allem die Medikation.
AutorKontaktMichael Schmidt
Datum 19.12.2021  08:00 Uhr

Vielfältige Komorbiditäten

Studien zeigen, dass die COPD oft nicht der eigentliche Grund für den Schweregrad der Erkrankung oder gar die Todesursache ist. Gleichzeitig vorliegende Erkrankungen verschlechtern die Prognose der Patienten erheblich.

An erster Stelle der Komorbiditäten nennt die NVL die Tabakabhängigkeit. Weitere häufige Begleiterkrankungen sind kardiovaskuläre Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, koronare Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und periphere arterielle Verschlusskrankheit, ein metabolisches Syndrom mit Diabetes mellitus, Adipositas, Angststörungen und Depression, Lungenerkrankungen wie pulmonale Hypertonie, schlafbezogene Atmungsstörungen oder Lungenkrebs, Osteoporose und Muskelschwäche.

Diese Begleitkrankheiten machen medikamentöse Therapien komplex, schon wegen der Interaktionen der notwendigen Medikamente. Hier ist ein wichtiges Aufgabenfeld für den Apotheker.

Tabakentwöhnung, Training und Sport

Der entscheidende therapeutische Schritt, der die Prognose der COPD verbessert, ist die verhaltenstherapeutische und unterstützend medikamentöse Tabakentwöhnung. Dazu heißt es in der NVL: »Eine relevante Verbesserung der COPD kann nur mit totaler Abstinenz erreicht werden. Deshalb soll rauchenden Patientinnen und Patienten mit COPD dringend die vollständige und dauerhafte Abstinenz empfohlen werden.« Anbieten sollte man das zwar allen Rauchern, erfolgreich entwöhnt werden jedoch nur die Menschen, die dies tatsächlich wollen.

Zunächst dokumentiert man die Rauchgewohnheiten. Dazu findet man in der NVL einen speziellen Fragebogen mit zehn Themen (Kasten). Schon diese Raucheranamnese hat einen Entwöhnungsnutzen.

Es folgt eine Kurzberatung in der Allgemeinarztpraxis, die auf die individuellen Krankheitsrisiken eingeht und qualifizierte Entwöhnungsangebote benennt, eventuell auch den Kontakt herstellt. Die NVL stellt klar: »Bei entwöhnungsbereiten Patientinnen und Patienten mit COPD soll eine kombinierte Therapie mit Verhaltenstherapie und medikamentöser Behandlung eines Entzugssyndroms nachdrücklich empfohlen werden.«

Dabei soll eine Nikotinersatztherapie die Symptome lindern und nicht zur Dauerbehandlung werden. Bei den Medikamenten gegen die Nikotinsucht fehlen belastbare Studien für langfristige Abstinenzraten, denn die üblichen sechs oder zwölf Monate Beobachtungszeitraum sind zu knapp. Sowohl Nortriptylin als auch Vareniclin oder Bupropion verlängern im Vergleich zu Placebo die Abstinenzzeiten im untersuchten Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten. Langfristig effektiver ist immer die Kombination mit einer Verhaltenstherapie (Kasten).

Es gibt keine validen Daten zur Rauchentwöhnung mittels E-Zigarette. Die Nikotinsucht bleibt bestehen, jedoch werden die üblichen Schadstoffe für Bronchitis und Lungenemphysem vermieden. Ob andere inhalierbare Inhaltsstoffe der E-Zigaretten langfristig lungenschädlich sind, kann noch nicht abschließend beantwortet werden. Zurzeit wird von E-Zigaretten deshalb abgeraten.

Gut gesichert ist der positive Effekt körperlichen Trainings, zum Beispiel in einer Lungensportgruppe: Die Ausdauer nimmt zu und die Belastungsdyspnoe ab. Diese Fitness kann über lange Zeit erhalten werden. Der Effekt nimmt allerdings schnell ab, wenn der Patient nicht kontinuierlich weitertrainiert. Auch in der Wohnung kann unter Anleitung von Physiotherapeuten eine individuell angepasste Bewegungstherapie effektiv sein. Ebenso empfohlen wird eine physiotherapeutische Atemtherapie mit dem Ziel der Selbstbehandlung bei Atemnot und gegebenenfalls zur Sekretmobilisation.

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