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Psychoaktive Stoffe
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Neue Einsatzgebiete in der Psychiatrie

Psychoaktive Substanzen wie Psilocybin, MDMA und (Es-)Ketamin können Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen helfen. Es gibt bereits erste Zulassungen – mit hohen Auflagen. Die sogenannten neuen psychoaktiven Substanzen stellen jedoch immer ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.
AutorKontaktMartina Hahn
AutorKontaktSibylle C. Roll
Datum 03.03.2024  08:00 Uhr

Cannabis in der Psychiatrie

Die Droge Cannabis enthält unterschiedliche Verbindungen, darunter Cannabinoide wie Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), die auf das endogene Endocannabinoid-System im Gehirn einwirken. THC erhöht das Risiko für diverse psychische Erkrankungen. Daher ist vor allem das nicht psychoaktive CBD interessant. Es könnte nach aktuellen Studien potenziell zur Behandlung mehrerer psychischer Erkrankungen beitragen (5).

In der Psychiatrie wird CBD vor allem in Bezug auf Angsterkrankungen, Schlafstörungen, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und Schizophrenie erforscht. Einige Studien deuten darauf hin, dass es beruhigend wirken und Angstsymptome lindern kann. Es kann Schlaflosigkeit und Albträume bei PTBS-Patienten reduzieren. Phase-II-Studien zur Behandlung von Angsterkrankungen mit CBD-THC-Mischungen mit nur sehr geringem THC-Anteil sind bereits abgeschlossen und zeigen positive Ergebnisse (6).

Allerdings sind die Ergebnisse aus Studien gemischt und es gibt immer noch erhebliche Unsicherheiten über Langzeitwirkungen, die optimale Dosierung und potenzielle Risiken von Cannabis in der Behandlung von psychischen Erkrankungen. Darüber hinaus kann der Missbrauch zu psychotischen Störungen und zur Abhängigkeit führen.

Die meisten CBD-Produkte sind als Kosmetika, Aroma- oder Mundöle im Handel und gar nicht zur Einnahme bestimmt. In vielen konnte zudem ein höherer THC-Gehalt festgestellt werden als zugelassen (0,2 Prozent). Von der Einnahme ist daher abzuraten. Sind CBD-Produkte zum Einnehmen vorgesehen, benötigen sie eine Zulassung der Europäischen Union als neuartiges Lebensmittel. Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit prüfte mehrere Herstelleranträge, doch im Juni 2022 wurde das Verfahren vorerst gestoppt.

CBD verursacht viele pharmakokinetische Interaktionen. Es hat mittelschwere inhibitorische Eigenschaften auf die Cytochrom-Enzyme CYP1A2, 2B6, 2C8, 2C9, 2C19 und 2D6 und interagiert daher mit vielen Arzneistoffen.

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