Pharmazeutische Zeitung online
Psychoaktive Stoffe

Neue Einsatzgebiete in der Psychiatrie

Psychoaktive Substanzen wie Psilocybin, MDMA und (Es-)Ketamin können Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen helfen. Es gibt bereits erste Zulassungen – mit hohen Auflagen. Die sogenannten neuen psychoaktiven Substanzen stellen jedoch immer ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.
Martina Hahn
Sibylle C. Roll
03.03.2024  08:00 Uhr

Psilocybin bei schweren Depressionen

Psilocybin ist der psychoaktive Wirkstoff in magischen Pilzen (Gattung Psilocybe, über 180 Arten bekannt). Sein Einsatz bei Depressionen hat in den letzten Jahren eine wachsende wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren. In Australien ist Psilocybin für die Behandlung einer therapieresistenten Depression zugelassen. Ein Fertigpräparat existiert nicht; Apotheken müssen entsprechende Kapseln herstellen.

Psilocybin wird oft in psychedelischen Therapien in einer kontrollierten Umgebung unter sorgfältiger Aufsicht von geschulten Fachleuten eingesetzt. Diese Therapie zielt darauf ab, traumatische Erinnerungen und tiefsitzende Emotionen zu bearbeiten.

Es kann die Neuroplastizität des Gehirns bereits bei Einmalgabe erhöhen; dies kann dazu beitragen, festgefahrene Denkmuster und negative Gedankenmuster bei Menschen mit Depressionen zu durchbrechen. Eine der bemerkenswerten Wirkungen von Psilocybin ist die vorübergehende Auflösung des Egos; dies kann es den Patienten ermöglichen, ihre Probleme und Ängste aus einer objektiveren Perspektive zu betrachten.

Im Gegensatz zu vielen Antidepressiva kann Psilocybin 25 mg die depressiven Symptome rasch lindern, manchmal bereits nach einer einzigen Sitzung. Die Wirkung kann über Wochen oder Monate anhalten. Die synaptische Dichte nimmt schon nach der ersten Gabe deutlich zu. Aber nicht jeder Mensch ist für diese Therapie geeignet. Wichtige Kontraindikationen sind Psychosen, Manien, Abhängigkeitserkrankungen und eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung in der Vorgeschichte.

In Deutschland wird Psilocybin aktuell zur Behandlung therapieresistenter Depressionen beforscht. Multizentrische Studienergebnisse zeigen, dass selbst eine Einmalgabe einen lang anhaltenden antidepressiven Effekt erzielen kann. In den USA laufen Phase-III-Studien. Die FDA hat ein beschleunigtes Zulassungsverfahren in Aussicht gestellt, da Psilocybin als »breakthrough«-Arzneimittel bei therapieresistenter Depression eingestuft wurde.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa