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Psychoaktive Stoffe

Neue Einsatzgebiete in der Psychiatrie

Psychoaktive Substanzen wie Psilocybin, MDMA und (Es-)Ketamin können Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen helfen. Es gibt bereits erste Zulassungen – mit hohen Auflagen. Die sogenannten neuen psychoaktiven Substanzen stellen jedoch immer ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.
Martina Hahn
Sibylle C. Roll
03.03.2024  08:00 Uhr

Was sind neue psychoaktive Stoffe?

Bei den sogenannten neuen psychoaktiven Stoffen (NPS) handelt es sich meist um synthetische Stoffe; daher werden die Synonyme »Designerdrogen« und »Research Chemicals« verwendet. Es sind Varianten bekannter psychoaktiver Substanzen wie Heroin oder Ecstasy, deren Verkehr im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) geregelt wird. Zumeist ahmen sie von ihren psychoaktiven, also bewusstseinsverändernden Effekten her andere illegale Drogen nach, schreibt die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS).

Die Commission on Narcotic Drugs definiert NPS in ihrer Resolution 55/1 vom 16. März 2012 als »Substanzen, die nicht unter die Kontrollregelungen der Vereinten Nationen von 1961 (Suchtstoffe) und 1971 (psychotrope Stoffe) fallen«. Der Begriff »Legal Highs« bezieht sich darauf, dass die neuen Substanzen nicht im BtMG verboten sind, da der Gesetzgebungsprozess mit der Neuentwicklung nicht Schritt halten kann. Jedes Jahr werden in der Europäischen Union etwa 50 neue psychoaktive Subtanzen ermittelt, insgesamt schon mehr als 880.

Während Research Chemicals als Einzelsubstanzen zumeist richtig deklariert sind, da sie als Ausgangsprodukte der Pharmaindustrie dienen, ist bei Legal Highs auf der Verpackung meist nicht das angegeben, was tatsächlich darin enthalten ist. Im Gegenteil: Kreative Produktnamen und die aufgedruckten Anleitungen führen den Konsumenten gezielt in die Irre. Sie werden zum Beispiel als »Badesalze«, »Düngerpillen« oder »Kräutermischungen« angeboten, die »nicht zum Verzehr geeignet sind«. Es wird nicht deklariert, um welche Substanzen es sich handelt, was ein hohes Risiko für die Konsumenten darstellt. Unter dem gleichen Produktnamen werden unterschiedlichste Rezepturen vertrieben; dies erhöht das Risiko weiter, da Konsumenten vom gleichen Gehalt und gleicher Wirkung beim nächsten Konsum ausgehen. Gefährliche Überdosierungen sind das Resultat.

Die Langzeitfolgen sind gänzlich unbekannt. Die Substanzen sind weder pharmakologisch noch toxikologisch geprüft.

Aufgrund möglicher zusätzlich enthaltener Substanzen kann ein einziges Legal-High-Produkt bereits einen Mischkonsum darstellen. Wie bei anderen illegalen Drogen kann es besonders schnell zur Toleranzentwicklung kommen – ein Effekt, der vom Hersteller beabsichtigt ist. Auch Entzugserscheinungen wie depressive Stimmung, Angst, Antriebslosigkeit, Erschöpfung, Schlaf-, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie Krampfanfälle sind möglich.

Mit der Einführung von »Spice« sind NPS seit den 2000er-Jahren zunehmend auf dem Drogenmarkt zu finden, wie die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht berichtet. Ziel der zahlreichen Neueinführungen ist es, die Suchtstoffgesetze der EU-Mitgliedstaaten durch gezielte Veränderung der Molekülstruktur zu umgehen. Die psychotrope Wirkung bleibt dabei erhalten und wird sogar teilweise noch verstärkt; ein Beispiel sind synthetische Cannabinoide.

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