Lästige Schuppen mit vielen Ursachen |
Zu häufiges und/oder zu heißes Waschen und Föhnen der Haare, ungeeignete Pflegeprodukte, zu geringe Talgproduktion und hormonelle Einflüsse (Wechseljahre): Alles setzt der Kopfhaut zu und sie wird trocken. / Foto: Fotolia/Africa Studio
Als Kopfschwarte (Skalp) wird die funktionelle Einheit von Haut, Unterhaut und Sehnenhaube über dem Schädeldach bezeichnet. Die Kopfhaut ist der äußerste Teil der Kopfschwarte und dicht mit Terminalhaaren (pigmentierte Haare) bedeckt, die kräftiger und länger als die übrige Körperbehaarung sind. Das Haar entsteht an der Haarpapille, umgeben von Haarwurzel und Haarfollikel, die zugleich eine ideale Eintrittspforte für Erreger wie Pilze, Viren oder Bakterien bilden. In den Haarfollikel münden zahlreiche Melanozyten, die ihre Pigmente an das entstehende Haar abgeben, sowie Talg- und Duftdrüsen.
Die Kopfbehaarung schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung. Werden die Haare im Alter dünner und fallen verstärkt aus, nimmt ihre Schutzwirkung ab. Bei zunehmender Glatzenbildung, auch im jüngeren Alter, sollte das Apothekenteam den Kunden auf einen guten Sonnenschutz durch Bedeckung oder ein Sonnenschutzmittel hinweisen. Dies hilft, die Haut vor UV-getriggerten Schäden wie aktinischer Keratose, Spinaliom oder Melanom zu bewahren (Fallbeispiel).
Foto: Adobe Stock/Kim Marston
Ein Paar fragt in der Apotheke nach einem guten Sonnenschutzmittel für Gesicht und Körper. Der Mann benötigt außerdem eine Heilsalbe für eine leicht gerötete, schuppige Stelle auf der kahlen Kopfhaut.
Der Apotheker stellt fest, dass sich das Haar der Kundin leicht lichtet und der Mittelscheitel sichtbar gerötet ist. Daher empfiehlt er beiden auch ein Sonnenschutzmittel für die Kopfhaut, idealerweise ein nicht fettendes Spray. Denn wenn mit zunehmenden Alter das Haar lichter und dünner wird, kann es auf der Kopfhaut zu bösartigen Erkrankungen wie aktinischer Keratose oder Spinaliom kommen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Glatze. Der Apotheker empfiehlt dem Kunden, zeitnah einen Arzt aufzusuchen, um die schlecht heilende, schuppige Stelle auf der Kopfhaut abklären zu lassen.
Die aktinische Keratose als Frühform des Plattenepithelkarzinoms (Spinaliom, Stachelzellkarzinom) wird durch UV-Strahlen verursacht und ist im Frühstadium schwer zu erkennen. Auf der Haut zeigt sich eine scharf begrenzte, leicht raue Rötung unterschiedlicher Größe. Die Hornschicht verdickt sich und es bilden sich gelblich-braune Schuppen. Die betreffende Stelle juckt oder schmerzt nicht, blutet aber schnell. Mit der Zeit kann sich ein Spinaliom entwickeln.