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Erkrankungen der Kopfhaut

Lästige Schuppen mit vielen Ursachen

Schuppen sind eine Begleiterscheinung vieler Erkrankungen der Kopfhaut. Die Ursachen der Schuppenbildung reichen von einer Irritation wegen falscher Pflege über fungale und bakterielle bis hin zu chronischen Erkrankungen. Das Apothekenteam sollte daher nachfragen, wenn ein Kunde ein Schuppenshampoo wünscht.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 26.11.2020  11:00 Uhr

Bakterielle Infektion: Impetigo contagiosa

Die Impetigo contagiosa ist eine bakterielle infektiöse Hauterkrankung, die vor allem Kinder in jedem Alter betreffen kann. Ursache ist die Infektion mit Staphylococcus aureus, β-hämolysierenden Streptokokken oder Mischinfektionen. Die Ansteckungsgefahr durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion ist hoch, besonders bei Kindern mit gestörter Hautbarriere am Kopf durch andere Grunderkrankungen oder durch eine Superinfektion anderer Hauterkrankungen (Impetiginisierung).

Typische Symptome mit Blasen und honiggelben Krusten zeigen sich vor allem im Mund- und Nasenbereich sowie auf der Kopfhaut. Die Kinder gehören in ärztliche Behandlung. Der Arzt stellt die Diagnose anhand des typischen klinischen Bilds. Wichtig sind begleitende Hygienemaßnahmen wie gründliche Körperhygiene und Waschen von Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60 °C.

Die topische Behandlung mit Antiseptika wie Polyhexanid, Polyvidon, Octenidin und Chlorhexidin oder Antibiotika wie Fusidinsäure reicht meistens aus. Nur bei heftigeren Symptomen ist die Verordnung von systemischen Antibiotika (Cephalosporine der ersten Generation, bei Penicillin-Allergie Clindamycin oder Erythromycin) notwendig.

Hauterkrankungen, die Körper, Gesicht und Kopfhaut betreffen können: Impetigo contagiosa / Foto: Adobe Stock/FotoHelin
Hauterkrankungen, die Körper, Gesicht und Kopfhaut betreffen können: Psoriasis capitis / Foto: Adobe Stock/elena
Hauterkrankungen, die Körper, Gesicht und Kopfhaut betreffen können: atopisches Ekzem / Foto: Adobe Stock/cunaplus

Schuppenflechte am Kopf: Psoriasis capitis

Psoriasis ist eine nicht ansteckende erbliche Erkrankung, die auch die Kopfhaut befallen kann. Typische Symptome der häufigsten Form, der Psoriasis vulgaris, sind Juckreiz und Hautrötungen mit Bildung von scharf begrenzten, schuppigen, erhabenen, glänzenden Plaques, die über die Haargrenze hinaus sichtbar sein können.

Ursache ist ein überaktives Immunsystem, das zu Entzündungen mit beschleunigter Produktion von unreifen Hautzellen führt. Häufige Trigger sind Stress, akute und chronische Infekte sowie Nebenwirkungen von Medikamenten wie Betablocker, ACE-Hemmer oder einige Antibiotika, die eine Psoriasis sowohl induzieren als auch verstärken können. Dies gilt besonders für ACE-Hemmer (DOI: 10.1007/s40264-019-00865-8).

Ziel der Behandlung ist die Linderung der Symptome und eine möglichst lange Phase der Beschwerdefreiheit. Das Apothekenpersonal kann die regelmäßige Anwendung reizfreier Basistherapeutika und milder seifenfreier Shampoos empfehlen. Laut der aktuellen S3-Leitlinie (AWMF-Registernummer 013–001; Stand 2017; in Überarbeitung) sind Topika mit 3 bis 10 Prozent Urea oder Salicylsäure zur Ablösung der Schuppen sinnvoll. Steroide (Betamethason, Mometason, Clobetasol) verringern die Entzündung. Die Vitamin-D3-Analoga Calcipotriol und Tacalcitol sowie das topische Retinoid Tazaroten zeigen eine gute antipsoriatische Wirkung. Steinkohlenteerlösungen oder Ichthyol-haltige Präparate riechen unangenehm und werden heute seltener verordnet.

Die Klimatherapie (Nordsee, Totes Meer) oder die Phototherapie mit UV-Lichtkämmen (punktgenaue UV-Licht-Bestrahlung, mit der die Kopfhaut und schwer zugängliche Körperstellen behandelt werden können) ergänzen die Behandlung. Bei mittelschweren und schweren Psoriasis-Formen kommen laut Leitlinie Acitretin, Ciclosporin, Fumarsäureester und Methotrexat zum Einsatz sowie bei nicht ausreichendem Therapieerfolg oder Unverträglichkeit auch Biologika wie Adalimumab, Secukinumab und Infliximab.

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