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Erkrankungen der Kopfhaut

Lästige Schuppen mit vielen Ursachen

Schuppen sind eine Begleiterscheinung vieler Erkrankungen der Kopfhaut. Die Ursachen der Schuppenbildung reichen von einer Irritation wegen falscher Pflege über fungale und bakterielle bis hin zu chronischen Erkrankungen. Das Apothekenteam sollte daher nachfragen, wenn ein Kunde ein Schuppenshampoo wünscht.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 26.11.2020  11:00 Uhr

Auf dem Kopf und im Gesicht: Neurodermitis

Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die Menschen jeden Alters mit individueller Ausprägung betreffen kann. Neben einer genetischen Disposition spielen bei der Pathophysiologie zahlreiche Faktoren eine Rolle (Klima, psychische Verfassung, trockene Haut).

Beschwerdefreie Zeiten wechseln mit akuten Phasen und heftigen Symptomen. Spannungsgefühl, starker Juckreiz, trockene empfindliche Haut, Bildung von Plaques und weißlichen trockenen Schuppen sind typische Symptome einer Neurodermitis am Kopf. Komplikationen wie Alopecia areata (Kasten) oder die Superinfektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen sind möglich.

Die Pflege einer Neurodermitis, die sich auf der Kopfhaut manifestiert, ist eine Herausforderung, da andere Bedingungen als auf der Körperhaut herrschen. Das feucht-warme Mikroklima bietet einen perfekten Nährboden für Bakterien und Pilze und Haarfollikel bilden die ideale Eintrittspforte für Reizstoffe. Das Eincremen der Kopfhaut mit Wirkstoff-haltigen Topika gestaltet sich schwierig. Die meist fettigen Produkte lassen die Haare ungepflegt erscheinen.

Dem Hautzustand angepasste Basistherapeutika stärken die Hautbarriere (fette Grundlage auf trockener Haut, sonst Öl-in-Wasser-Emulsion). Die topische Therapie mit Glucocorticoiden (Beispiele: Hydrocortison, Prednisolon, Dexamethason, Prednicarbat) oder Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus, Pimecrolimus, cave Photokanzerogenität) verringert die Entzündung. Diese Wirkstoffe sind laut S2k-Leitlinie (AWMF-Registernummer 013–027; Stand 2015; in Überarbeitung) indiziert ab Stufe 2, also bei leichten Ekzemen, wobei im Gesicht die Calcineurin-Inhibitoren zur Anwendung kommen. Antiseptika oder Antibiotika werden bei Superinfektionen eingesetzt, antipruriginöse Wirkstoffe (lokal Polidocanol, systemisch mit wenig Evidenz H1-Antihistaminika) lindern den Juckreiz. Die individuellen Trigger sind zu meiden.

Bei sehr schweren Schüben ist die systemische Anwendung von Glucocorticoiden oder Ciclosporin angezeigt; off-label finden Azathioprin, Mycophenolat oder Methotrexat Anwendung. Der monoklonale Antikörper Dupilumab (Dupixent®) bietet eine neue Therapieoption für Patienten ab zwölf Jahren mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis; eine Indikationserweiterung für Kinder ab sechs Jahren wird aktuell diskutiert. Die Head-Neck-Shoulder-Dermatitis wird bei einer Sensibilisierung gegen Malassezia-Spezies mit Antimykotika behandelt.

Das Apothekenpersonal kann den Patienten bei der Pflege der Kopfhaut beratend unterstützen. Beruhigend und feuchtigkeitsbindend wirken sehr milde Urea- oder Glycerin-haltige Shampoos ohne Silikon, Konservierungsstoffe oder Duftstoffe. Antischuppenshampoos reizen und sind fehl am Platz.

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