Lästige Schuppen mit vielen Ursachen |
Die Kopfhaut erneuert sich alle 28 Tage. Die ständige Neubildung der Basalzellen in der untersten Schicht der Oberhaut schiebt die darüberliegenden Zellen nach oben. Diese trocknen aus und bilden die oberste Hornschicht. Jeden Tag stößt die Haut tote Hornzellen ab. Die kleinen Hautschuppen sind kaum sichtbar. Erst wenn sie sich aufgrund veränderter Hautbedingungen zusammenballen, werden sie erkennbar und damit für viele Betroffene zu einem kosmetischen Problem.
Farbe, Form, Größe und Beschaffenheit der Schuppen lassen auf eine möglicherweise zugrunde liegende Erkrankung schließen. Daher sollte das Apothekenteam genauer nachfragen, wenn ein Kunde ein Schuppenshampoo verlangt.
Zu häufiges und/oder zu heißes Waschen und Föhnen der Haare, ungeeignete Pflegeprodukte, zu geringe Talgproduktion und hormonelle Einflüsse (Wechseljahre): Alles setzt der Kopfhaut zu und sie wird trocken. Die Schuppen sind sehr klein, weiß und rieseln schneeartig; die Kopfhaut ist gereizt, juckt und neigt zu Entzündungen. Die Apotheke kann rückfettende Pflegeprodukte empfehlen mit feuchtigkeitsspendendem Harnstoff oder Glycerin, Dexpanthenol zur Beruhigung oder Polidocanol zur Linderung von Juckreiz.
Die Geschlechtshormone beeinflussen die Talgdrüsen. Androgene und häufiges Haarewaschen regen die Talgproduktion an (Seborrhö). Auf der fettigen Kopfhaut bilden sich glänzende, gelbliche Schuppen, die fest am Haar haften. Empfehlung: Nur jeden zweiten oder dritten Tag die Haare mit einem Antischuppenshampoo waschen. Geeignete Inhaltsstoffe sind Brennesselextrakt, Selendisulfid und Zink-Pyrithion.
Selendisulfid beeinflusst die Mikroflora der Kopfhaut, verringert die Besiedlung mit dem Hefepilz Malassezia furfur (früher Pityrosporum ovale genannt) und beugt damit Kopfschuppen vor. In seltenen Fällen verfärben sich die Haare. Bei zu langer Anwendung verfärbt sich vor allem graues oder weißes Haar unregelmäßig und fleckig. Die Augen sind bei der Anwendung zu schützen und es kann zu Hautirritationen kommen. Das Zinksalz des Pyrithion hat antimykotische und antibakterielle Eigenschaften. Teerhaltige Produkte sind aufgrund ihres kanzerogenen Risikos nicht mehr zu empfehlen.