In diesen Regionen bieten Apotheken Grippeimpfungen an |
Angesichts der weiterhin angespannten Corona-Lage dürften die Apotheken, die Grippeimpfungen durchführen, auch in diesem Herbst sehr gefragt sein. / Foto: Getty Images/Luis Alvarez
Das Modellprojekt zur Grippeimpfung in der Apotheke vor Ort durch eine entsprechend geschulte Apothekerin oder Apotheker startete vergangenen Oktober zunächst in vier Bundesländern: In Nordrhein in vier Regionen, in Bayern in der Oberpfalz sowie in ganz Niedersachsen und dem ganzen Saarland; allerdings nur für gesetzlich Versicherter bestimmter Krankenkassen, vorrangig der regionalen AOKen. Nach Zahlen, die der Pharmazeutischen Zeitung vorliegen, wurden insgesamt in 213 Apotheken etwa 1275 Grippeimpfungen durchgeführt. Vermutlich wären es noch mehr gewesen, hätte die Corona-Pandemie nicht die praktischen Schulungen erschwert und wäre der Grippeimpfstoff zu Beginn nicht so knapp gewesen.
Der Apothekerverband Nordrhein hatte im Mai 2021 die ersten Ergebnisse der Evaluation präsentiert. Demnach waren sowohl die Geimpften als auch die Apotheken zufrieden mit dem ersten Durchlauf. Sie konnten dazu beitragen, die Impfquote zu erhöhen, denn es waren viele »Erstimpflinge« in Bezug auf die Grippe dabei (rund ein Drittel) sowie viele, die sich laut Befragung ohne dieses niederschwellige Angebot nicht oder wahrscheinlich nicht hätten impfen lassen. Die Zufriedenheit der Geimpften war große: 90 Prozent würden sich wieder in der Apotheke gegen Influenza impfen lassen, 78 Prozent auch gegen andere Infektionskrankheiten. Relevante Zwischenfälle gab es keine.
Diese ersten Ergebnisse haben die Landesapothekerverbände und zum Teil auch Krankenkassen sowie einen Pharmagroßhändler angespornt, die Modellregionen für die kommende Grippesaison auszuweiten. Zehn der 17 Kammerbezirke in Deutschland werden voraussichtlich ab nächstem Oktober dabei sein. Ein weiterer Bezirk kündigte zudem Verhandlungen nach der Sommerpause an. Das Angebot richtet sich an alle Versicherten ab 18 Jahren der teilnehmenden Krankenkassen, unabhängig davon, ob sie zu einer Risikogruppe gehören, für die die Ständige Impfkommission (STIKO) die Influenza-Impfung empfiehlt.