Grüne bohren bei Maskenabgabe nach |
FFP2-Masken aus der Apotheke werden seit Mitte Dezember kostenlos an Risikogruppen abgegeben. Zu dem Angebot, das 27 Millionen Menschen in Deutschland nutzen können, hat die Bundestagsfraktion der Grünen noch etliche Fragen. / Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto
Grundsätzlich stimme die Fraktion dem Vorhaben zu, besonders vulnerable Gruppen mit FFP2-Masken vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, betonen die Abgeordneten um Maria Klein-Schmeink in einer Kleinen Anfrage. Schließlich könne damit dazu beigetragen werden, dass diese Risikogruppen »auch unter Pandemiebedingungen ein selbstständiges Leben führen können«, heißt es. Zu der dazu kurzfristig erlassenen Verordnung seien aber noch elementare Fragen offen, schreiben die Abgeordneten. Die Novelle regelt die kostenlose Abgabe von insgesamt je 15 Schutzmasken an die etwa 27 Millionen Risikopatienten bis Mitte April. Die PZ hat umfangreich über die Einzelheiten berichtet.
Weshalb zum Beispiel habe der Bund sich entschieden, die für die Abholung nötigen Voucher per Post an die Patienten zu schicken, anstatt die Masken direkt auf diesem Weg zu versenden, wollen die Grünen in ihrem mehrseitigen Fragenkatalog wissen. Die Gutscheine berechtigen die Risikogruppen, sich in den kommenden Wochen insgesamt zwölf Schutzmasken in der Apotheke aushändigen zu lassen. Bis zum 6. Januar war der Bezug von drei Masken auch ohne einen solchen Anspruchsausweis möglich. Ob die Patienten ihre Voucher allerdings rechtzeitig erhalten, ist fraglich, denn die Bundesdruckerei hat erst Anfang dieser Woche damit begonnen, die Coupons an die Versicherer zu verschicken.
Dass die Maskenabgabe unkomplizierter ablaufen kann, zeigt unter anderem das Nachbarland Österreich, wo alle Bürger ab 65 Jahren, unabhängig von Vorerkrankungen, Masken per Post zugeschickt bekommen. Auch in Tübingen ging man Mitte November einen Sonderweg und schickte im Rahmen des »Tübinger Appells« von Lokalpolitikern, Rotem Kreuz und Uniklinik je eine FFP2-Maske an alle Über-65-Jährigen. Dazu fragen nun die Grünen: Hat die Bundesregierung je erwogen, die Masken auch auf anderem Wege als über die Apotheken abzugeben? Wenn ja, warum wurden mögliche Alternativen verworfen?
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.