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Fraktionsstimmen zum neuen Jahr

»Die Apotheken sind unverzichtbar«

Die Vor-Ort-Apotheken sind ­unerlässlich für eine zuverlässige Gesundheitsversorgung – darin sind sich die Bundestagsfraktionen einig. Aber wie wollen sie die Offizinen stärken? Wo sehen sie Baustellen? Die PZ hat sich umgehört. Bis auf die AfD, die bis zum Redaktionsschluss keinen Beitrag lieferte, haben alle Fraktionen einen kurzen Ausblick auf das neue Jahr gegeben.
Cornelia Dölger
05.01.2022  09:00 Uhr

SPD

»Eine der wichtigsten Aufgaben in der ­kommenden Legislaturperiode wird es sein, die flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Den Präsenzapotheken kommt dabei aus Sicht der SPD eine besondere Aufgabe zu. Ohne sie werden wir den hohen Qualitätsstandard der Arzneimittelversorgung nicht halten können. Wir werden deshalb einen Sicherstellungsfonds einführen und auch die pharmazeutischen Dienstleistungen besser honorieren.«

Grüne

»Auch 2022 wird ein Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie. Als Ampel haben wir schon zum Amtsantritt gezeigt, dass wir den Apotheken im Land mehr zutrauen wollen: Mit der Möglichkeit, jetzt auch in der Apotheke zu impfen, werden sie noch stärker Teil unseres gesellschaftlichen Kraftakts ­gegen Corona. Wie schnell wir dabei sind, wird auch ­entscheiden, wie zügig wir weitere wichtige Projekte in Angriff nehmen können: unter anderem eine verbesserte Apothekenbetriebsordnung und eine im Alltag spürbar bessere Digitalisierung im Gesundheitswesen.«

FDP

»Die Apotheken haben in der Pandemie ihre Bedeutung unter ­Beweis ­gestellt. Sie sind unverzichtbar. Wir werden die Apotheken weiterhin fördern. Wir ent­wickeln die pharmazeutischen Dienstleistungen weiter und heben die heil­berufliche Tätigkeit hervor. Dazu sollen pharmazeutische Dienstleistungen besser honoriert und Effizienzgewinne innerhalb des Finanzierungssystems genutzt werden.«

CDU/CSU

»Der Koali­tionsvertrag enthält für die Apothekerinnen und Apotheker im Jahr 2022 mehr Fragen als Antworten. Wie soll etwa die ­flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln auch im Notdienst konkret sichergestellt werden und wie soll der angekündigte Sicherstellungsfonds aussehen? Die CDU/CSU-Fraktion wird genau darauf schauen, wie diese Ankündigungen umgesetzt werden und welche Auswirkungen sie für die Apotheken haben.«

Die Linke

»Im Koali­tionsvertrag der Ampel-Parteien ist zumindest die Versorgungssicherheit mit Vor-Ort-Apotheken als Handlungsfeld erkannt. Dennoch verweigern sie eine ­Beschränkung des ­Online-Handels, der ­zentral zum Apothekensterben beiträgt. Auch sollen die Rabattverträge weiterbestehen, die für viel Aufwand sorgen. Die Linke fordert weiterhin ein Verbot des Rx-Versandhandels und ein Ende der Rabattverträge.«

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